Studie: Diesel- durch Batteriezüge ersetzen

Im vergangenen Sommer war ein Akkuzug von Siemens zu einer Testfahrt im VVO unterwegs; Foto: VVO/Lars Neumann

Im Auftrag des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO) und mit Unterstützung des Zweckverbands Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) wurden mögliche neue Antriebstechnologien für Bahnstrecken untersucht, auf denen derzeit Dieseltriebwagen zum Einsatz kommen.

Wissenschaftlich führten die Untersuchungen zum Einsatz von Wasserstoff- oder Akku-Zügen die TU Dresden und die TU Berlin durch. Finanziell wurden sie vom Bundesverkehrsministerium und dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützt. Nun wurde das Ergebnis vorgestellt, das den Einsatz von Oberleitungs-/Batterie-Hybrid-Zügen dort empfiehlt, wo langfristig keine Elektrifizierungsperspektive besteht. Dabei wurde die grundsätzliche Bedeutung der geplanten Elektrifizierungen von Bahnstrecken unterstrichen: Sie sind eine Voraussetzung um in der Region künftig batteriebetriebene Züge einzusetzen. Auch für Strecken, die in den nächsten Jahren elektrifiziert werden sollen, bieten Akku-Züge die sinnvollste Zwischenlösung. Kern der Untersuchungen stellen die Verbindungen von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, die Verbindung durch das Müglitztal von Heidenau nach Altenberg sowie die Regionalbahnstrecke von Pirna nach Neustadt und Sebnitz dar. Darüber hinaus wurden die von beiden Verbünden gemeinsam ausgeschriebenen Verbindungen von Dresden nach Zittau beziehungsweise Görlitz, Teil des sogenannten Ostsachsen-Netzes, und die künftige Verbindung über Kamenz und Hosena nach Hoyerswerda beziehungsweise Senftenberg untersucht. „Auf Basis der 70 Seiten starken Empfehlung wird die Verbandsversammlung des VVO im Dezember eine Systementscheidung für die Regionalstrecken rund um Dresden ab 2031 treffen, damit dann ausreichend Zeit zum Aufbau der Lade-Infrastruktur gegeben ist“, erläutert Landrat Michael Harig, Verbandsvorsitzender beider Zweckverbände. „Für das Ostsachsen-Netz ist die Voraussetzung, dass es einen verbindlichen Zeitplan zur mindestens abschnittweisen Elektrifizierung der Strecken nach Görlitz und Zittau gibt.“ Vor diesem Hintergrund setzen die beiden Verkehrsverbünde große Hoffnungen in die gemeinsame Absichtserklärung des Freistaats Sachsen und des Bundes, die unter anderem die Bahnstrecke Dresden–Görlitz in den Mittelpunkt von Infrastrukturprojekten stellt. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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