Freistaat lehnt Tram-Tangente ab

Die Bayerische Staatsregierung lehnt die Tram-Tangente durch Münchens Englischen Garten ab.

So berichten es lokale Medien unter Berufung auf ein Schreiben der Staatskanzlei an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Darin werde darauf verwiesen, dass die 2017 erfolgte Zustimmung des Freistaats zum Streckenverlauf immer von der konkreten Planung der Stadt abhängig gewesen sei. Doch diese Planung für eine rund 800 m lange Streckenführung durch den Park auf einer derzeit von Bussen befahrenen Trasse und ohne Fahrleitung lasse sich laut Staatskanzlei nicht ohne große Eingriffe in den Park umsetzen. Insbesondere sei die Gleistrasse nun 35 Prozent breiter als die Bustrasse. Daher werde die Planung abgelehnt.

Die Initiative Englischer Garten habe erfreut auf die Entscheidung reagiert. Reiter habe hingegeben kritisiert, dass der Freistaat in alle Planungsprozesse eingebunden gewesen sei. Bei einer früheren Ablehnung hätten die Kosten und der Ressourceneinsatz für die Planung vermieden werden können.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Ingo Wortmann, erklärt, über die Berichterstattung zur Haltung des Freistaats und das erwähnte Schreiben, das seinem Unternehmen vorliege, sei er „sehr erstaunt“. „Dem Freistaat haben wir die Planungsunterlagen bereits im Mai 2023 zur Verfügung gestellt und immer wieder Gesprächsangebote gemacht, die aber abgesagt wurden.“ Wortmann verwies auf die Entlastungswirkung der Tram-Nordtangente für das U-Bahnnetz. „Für eine Optimierung der Planungen im Sinne des Freistaats – insbesondere im Hinblick auf die Breite der Trasse – sehen wir Möglichkeiten. Wir stehen für Gespräche mit dem Freistaat dazu bereit.“ (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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