Gelungene Generalprobe

Am 15. Juli 2024 sollen die umfassenden Infrastrukturmaßnahmen beginnen; Foto: DB AG/Uli Panz

Fünf Monate vor Beginn der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim sehen sich die Deutsche Bahn und die beteiligten Bauunternehmen gut gerüstet.

Die vorbereitenden Arbeiten im Januar hätten die Umsetzbarkeit des Bauvolumens bestätigt. Auch das Verkehrskonzept habe sich bewährt. Ab dem 15. Juli 2024 will die DB die Infrastruktur sowie die Bahnhöfe entlang der Strecke innerhalb von fünf Monaten komplett erneuern. Im Fern- und Regionalverkehr hatte der Konzern gemeinsam mit den Aufgabenträgern im Nahverkehr im Januar das Angebot zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Rhein-Neckar neu organisiert. Im Regionalverkehr haben 150 Ersatzbusse täglich bis zu 16.000 Fahrgäste an ihr Ziel gebracht und dabei rund 1,2 Mio km zurückgelegt. Für Reisende von Mannheim zum Frankfurter Flughafen waren Shuttlebusse im Einsatz.

Die Kundenbefragung zum Ersatzverkehr hat laut DB gezeigt, dass rund 80 Prozent der Fahrgäste mit ihrer Fahrt zufrieden waren. Positiv bewerteten sie, dass die Busse pünktlich, modern ausgestattet und in ihrer Lackierung in Verkehrspurpur leicht zu erkennen waren. Künftig sollen Fahrgäste noch besser über Fahrtverlauf und Anschlüsse informiert werden, sowohl auf den Anzeigen in den Bussen als auch in den digitalen Auskunftsmedien. Während der Generalsanierung ab Juli fahren im Nahverkehr ausschließlich 150 Ersatzbusse der DB, die über WLAN, USB-Ladebuchsen und Gepäckregale verfügen.

Mit der Generalprobe für die Sanierungsarbeiten hatte die Bahn das neue Konzept der gebündelten und gewerkeübergreifenden Erneuerung einem ersten Belastungstest unterzogen. Insgesamt wurden 23 Weichen und mehr als 9 km Gleise erneuert, über 3000 Fundamente für Schallschutzwände, Oberleitungs- und Signalmasten gesetzt sowie 8,5 km neue Kabelträger gebaut. Damit entspricht das Bauvolumen anteilig dem, das auch für die Zeit der eigentlichen Generalsanierung geplant ist. Bis zu 60 Baufahrzeuge und mehr als 200 Menschen pro Schicht waren im Januar auf der Baustelle im Einsatz.

Mit Blick auf die eigentliche Generalsanierung will die DB ausreichend Puffer für unvorhersehbare Ereignisse und die Wiederinbetriebnahme der Strecke einplanen. Bei den vorbereitenden Arbeiten hatten unter anderem zwei GDL-Streiks und ein Wintereinbruch dazu geführt, dass die Test- und Belastungsfahrten nicht wie geplant erfolgen konnten. Die Wiederinbetriebnahme hatte sich dadurch um eine Woche verzögert.

Derzeit bereitet der Konzern die Umleitungsstrecke zwischen Darmstadt und Heidelberg für zusätzliche Verkehre während der Generalsanierung vor, anschließend folgt die Strecke über Worms. Im Zuge der Riedbahn-Sanierung erneuert und modernisiert die DB die komplette Infrastruktur. Dazu gehören rund 120 km Gleise, mehr als 150 Weichen, 140 km Oberleitung, die Leit- und Sicherungstechnik sowie der Bau von mehr als 15 km Lärmschutzwänden. Gleichzeitig wird die Riedbahn für den digitalen Bahnbetrieb ausgerüstet. Zudem erhalten 20 Bahnhöfe unter anderem moderne Wetterschutzhäuser, neue Wegeleitsysteme oder Aufzüge für einen barrierefreien Zugang. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember soll die Strecke wieder in Betrieb gehen. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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