Generalsanierung: DB zu Ablauf und SEV

Die Deutsche Bahn hat einen vorläufigen Sanierungsplan für den Ausbau des Schienennetzes zum Hochleistungsnetz entwickelt.

Die DB identifizierte bundesweit rund 40 Streckenabschnitte, die kurz-, mittel- oder langfristig sanierungsbedürftig sind. Es geht um insgesamt rund 4200 Strecken-km bis 2030. Bei Dialogveranstaltungen mit der Bahnbranche wurden zudem Vorschläge diskutiert, in welcher Reihenfolge die Strecken generalsaniert werden könnten. Das dabei entstandene Arbeitspapier dient der DB als Grundlage für die weiteren Gespräche mit dem Bund, der am Ende über das Konzept entscheidet. DBInfrastrukturvorstand Berthold Huber: „Die ersten Korridore stehen bereits fest: Die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim beginnt im Sommer 2024, ein Jahr später folgen die Korridorabschnitte Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen.“ Der Konzern will Baumaßnahmen künftig stärker als bisher bündeln und sanierungsbedürftige Strecken innerhalb eines möglichst kurzen Zeitraums komplett erneuern. Das bedeutet: Die Strecke werde einmal gesperrt, anschließend seien für mehrere Jahre keine größeren Bauarbeiten mehr erforderlich.

Die Ressourcen für die Schienenersatzverkehre (SEV) auf den zu sanierenden Korridoren will die DB wohl im zweiten Quartal 2023 ausschreiben. Das geht aus den Papieren zu einer Branchendialogveranstaltung hervor. Demnach will die DB Netz die Ressourcen im Markt über „mehrere langjährige Verträge mit Betreibern eines Pools an Bussen und Busfahrern“ sichern. Mit dem Ablaufplan für die weiteren Sanierungen würden ab dem zweiten Halbjahr 2025 fast durchgängig 400 bis 500 Busse benötigt. Eine Spitze wird fürs erste Halbjahr 2028 mit rund 730 Bussen erwartet, ein Tiefstand im ersten Halbjahr 2029 mit weniger als 200 Bussen. Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Ersatzverkehre anbieten müssen, rufen die Ressourcen bei Bedarf ab. Die Aufgabenträger sollen für den Abruf garantieren. DB Netz ist nach eigenen Angaben mit dem Bund noch über eine ergänzende Finanzierung „im Gespräch“. Für die Riedbahn stehe ein „weitgehend stabiles“ Ausweichkonzept für den SPNV, ein korrespondierender SEV sei „noch zu erarbeiten“. (mab/jgf)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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