Köln: Instandsetzung der Mülheimer Brücke

Die derzeitigen Arbeiten erfolgen bei parallel laufendem Stadtbahnbetrieb; Foto: Stephan Anemüller/KVB

Die Stadt Köln unterzieht die Mülheimer Brücke einer Generalinstandsetzung.

Ab dem 2. April 2024 beginnt die Phase 2b des Projekts, in der die Fahrbahndeckbleche unterhalb der Gleise der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) ausgetauscht werden und die gesamte Gleisinfrastruktur erneuert wird. Um diese Arbeiten durchführen zu können, müssen die Stadtbahn-Linien 13 und 18 zwischen den Haltestellen „Slabystraße“ in Riehl und „Mülheim Wiener Platz“ für sieben Monate getrennt werden. Um den getrennten Abschnitt im Liniennetz zu umgehen, werden eine Ersatzbus-Linie 118 sowie die provisorische Stadtbahn-Linie 14 eingesetzt.

Die KVB nutzt die städtischen Arbeiten auf der Brücke, um die Schieneninfrastruktur zwischen den beiden genannten Haltestellen zu erneuern. Der Rückbau der Infrastruktur erfolgt bis zum 10. April 2024, der Neuaufbau zum Ende der Bauphase 2b ab Anfang September 2024. Insgesamt werden mehr als 4500 m Schiene erneuert. Dabei werden auch 4200 Gleisauflager demontiert und später durch 3120 Stück auf der Flut- und Strombrücke ersetzt; die übrigen werden an den links- und rechtsrheinischen Brückenrändern in die Schwellen auf der festen Fahrbahn integriert. Zudem werden zehn Auszugsvorrichtungen, die den Ausgleich der temperaturbedingten Materialdehnung ermöglichen, ausgetauscht. Des Weiteren werden zwei Weichen und eine Gleiskreuzung zur Verzweigung der Linien 13 und 18 im linksrheinischen Bereich erneuert. Durch den Einbau einer kontinuierlich-elastischen Schienenlagerung (KES) und die vorzunehmende Gleisoptimierung im Weichenbereich soll der Lärmschutz verbessert werden.

Im Bereich von der Deichbrücke bis zur rechtsrheinischen Rampe werden alle Signale und Gleiseinbauten demontiert. Dadurch können die Brückenbleche und die feste Fahrbahn unter den Schienen ausgetauscht werden, informiert die KVB. Dafür muss auch die Oberleitungsanlage weitgehend entfernt werden, um die Brückenelemente ungehindert bewegen zu können. Dabei ersetzt die Stadt generell auch alle Maste durch neue. Die Erneuerung der Oberleitungsanlage bedeutet auch den Austausch von circa 2300 m Fahrdraht. An circa 25 Mastpaaren wird die untere Querverspannung zurückgebaut, zum Teil auch die obere Querverspannung. Beim späteren Neuaufbau der Infrastruktur werden die Elemente der Signalanlage und Zugsicherung grundsätzlich wieder eingebaut. Jedoch werden sämtliche Kabel im Baufeld durch neue ersetzt. Dafür werden rund 14 km neue Kabel gezogen. Auch die Gleisfreimeldeanlage wird ersetzt.

Die KVB kalkuliert ihre Projektkosten derzeit mit rund 18,6 Mio Euro. Davon entfallen etwa 20 Prozent (circa 3,7 Mio Euro) auf die Planung, der größte Anteil von etwa 80 Prozent auf Material und Arbeitsleistung. Von den KVB-Kosten tragen der Bund 50 Prozent und das Land Nordrhein-Westfalen zehn Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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