Mehrheit für Alpha-Lösung

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) freute sich über das klare Votum: „Damit können wir alle arbeiten. Ich werde für Niedersachsen die Alpha-Trasse in der optimierten Variante E zum Bundesverkehrswegeplan anmelden – und keine andere Variante.“ Es gebe nun keinen Bedarf mehr, die jahrzehntelange Debatte um Schienentrassen fortzusetzen. Allerdings sprach sich unter anderem das Land Hamburg gegen die Alpha-Lösung aus, da diese den nötigen Ausbau des SPNV auf der
Strecke Hamburg–Uelzen unmöglich mache (NaNa 43/2015).

Der Minister erklärte zudem, die Arbeit des Forums sei ein Meilenstein für die künftige Bürgerbeteiligung
an Großprojekten. Den Abschlussbericht überreichte er an den Parlamentarischen Staatssekretär im
Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, und an den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der
Deutschen Bahn AG, Volker Kefer.

Die Trassenalternative Alpha sieht den zweigleisigen Ausbau der Strecke Rotenburg–Verden sowie den eingleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der so genannten Amerikalinie im Abschnitt Langwedel–Uelzen mit neun Begegnungsstellen vor. Hinzu kommen die Blockverdichtung Nienburg–Wunstorf
(neue Überholgleise, Wendegleis Nienburg), die Blockverdichtung Verden–Nienburg und die Blockverdichtung Celle–Lehrte. Darüber hinaus sind ein (geringfügiger) Ausbau der Strecke Nienburg–Minden, ein dreigleisiger Ausbau der Trasse Lüneburg–Uelzen und ein Ausbau Uelzen–Halle (teilweise
bereits in Bau) vorgesehen.

Nach Einschätzung der zu Rate gezogenen Experten werde die Alpha-Trasse die vom Bund bis zum Jahr 2030 prognostizierte Zunahme im Schienengüterverkehr bewältigen. Zudem bleibe noch Spielraum „für die punktuelle Verstärkung des Personenverkehrs auf der Schiene“. Die Alpha-Variante hatte sich
in den Diskussionen unter anderem gegen die Y-Trasse durchgesetzt. Entscheidender Vorteil der Alpha-Variante aus Sicht des Ministers: „Bei dem Alpha handelt es sich eben nicht mehr um eine Neubautrasse, sondern um den Ausbau und die Ertüchtigung verschiedener Bestandsstrecken. Mit Einzelvorhaben kann im Grunde genommen sofort begonnen werden. Es handelt sich außerdem – wie vom Bund gefordert – um eine wirtschaftliche Lösung.“ Lies kündigte Unterstützung für die durch
den Streckenausbau betroffenen Kommunen und Bürger an, sowohl bei der Gestaltung von Bahnübergängen als auch beim Lärmschutz. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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