Oberleitung für letzte RE-Linie

Ein Gutachten weist aus, dass für den künftigen Betrieb Batteriezüge geeigneter sind als Wasserstoffzüge; Foto: Bodo Schulz

Im sogenannten i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten soll neben dem in Planung befindlichen Streckenausbau der Abschnitt zwischen Hennigsdorf und Wittenberge elektrifiziert werden.

Dafür wurde nun die Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und der Deutschen Bahn geschlossen. Sie umfasst die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung (Leistungsphasen 2-4 nach HOAI) mit einem Volumen von rund 24 Mio Euro. Dadurch kann das Projekt beschleunigt bis zur Erteilung des Planrechts geführt werden. Der Planfeststellungsbeschluss (Baugenehmigung) wird für 2030 angestrebt.

Die vom RE 6 und abschnittsweise auch von der RB 55 bediente Strecke zwischen Hennigsdorf und Wittenberge gehört mit rund 140 km und 22 Stationen zu den längsten Strecken in Brandenburg ohne Oberleitung. Ein vom Verkehrsverbund Berlin- Brandenburg (VBB) beauftragtes Gutachten zum Einsatz alternativer Antriebe aus dem Jahr 2022 kam zu dem Ergebnis, dass Batterie-Triebzüge auf dieser Strecke effizienter sind als Wasserstoff-Triebzüge. Darauf aufbauend wurden Varianten zur Teilelektrifizierung erarbeitet und auch die Maximalvariante einer Vollelektrifizierung betrachtet. Um die Fördermöglichkeiten für Bundesmittel zu eruieren, erfolgte in Abstimmung mit der DB InfraGO AG eine erste Nutzen-Kosten-Abschätzung. Im Ergebnis erscheint eine Förderung der Vollelektrifizierung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) mit einer Förderquote bis zu 90 Prozent durch den Bund möglich, weswegen nun die Planungen für eine durchgehende Oberleitung als zukunftsfeste Lösung durch die i2030-Partner vorangetrieben werden.

Die Grundlagenermittlung für die Vollelektrifizierung wurde jüngst von der DB erstellt. Mit der nun vereinbarten Finanzierung durch das Land Brandenburg könne nun nahtlos die Ausschreibung der Leistungsphasen 2–4 für ein Ingenieurbüro beginnen, das im ersten Halbjahr 2025 gebunden werden soll. Vorgesehen ist, die Strecke Hennigsdorf– Wittenberge auf gesamter Länge mit einer Oberleitung auszustatten und dadurch die Voraussetzung für den Einsatz elektrisch betriebener Fahrzeuge zu schaffen. Im Auftrag des VBB erfolgt begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung, um die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme zu prüfen. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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