Stadtbahn fährt nach Hemmingen

Der Eröffnungszug am neuen Endpunkt Hemmingen. Die Busspuren liegen dort zwischen den zwei Außenbahnsteigen der Stadtbahn; Foto: Achim Uhlenhut

Das Streckennetz der Stadtbahn Hannover ist zum Fahrplanwechsel um einen neuen Abschnitt mit sechs Haltestellen in die südliche Nachbarstadt Hemmingen erweitert worden.

Hemmingen erhält damit erstmals direkten Anschluss an das Stadtbahnnetz. Die ersten Planungen dafür hatten vor mehr als 30 Jahren begonnen, doch mussten andere Projekte vorgezogen werden. Groß war zuletzt die Abhängigkeit vom Bau einer Ortsumgehung für die Bundesstraße B 3. Deren Verlegung aus der Ortschaft Westerfeld heraus machte den Stadtbahnausbau erst möglich. Die Ortsdurchfahrt wurde unter anderem mit Grünem Gleis komplett neu gestaltet, was dem Stadtbild zuträglich ist. Bereits von 1900 bis 1955 endete die hannoversche Straßenbahn in Sichtweite der Stadtgrenze, kam aber nie über sie hinaus.

Die von der neuen Linie 13 befahrene Netzergänzung ist 3,3 km lang. Von den neuen Hochbahnsteig-Haltestellen mit Mittelbahnsteigen befinden sich zwei in Hannover und vier auf Hemminger Stadtgebiet. Am Endpunkt Hemmingen sichern zwei erhöhte Busspuren zwischen den Richtungsgleisen den direkten, niveaugleichen Umstieg. Bis auf wenige Meter Gleis am Prellbock ist dort alles für die inzwischen nahezu sichere weitere Verlängerung um 1 km in den Stadtteil Arnum nutzbar. 2025 kann das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.

Baubeginn für die Neubaustrecke nach Hemmingen war im Mai 2019. Der Förderantrag von 2015 sah Kosten in Höhe von 58 Mio Euro vor. Letztlich wurden daraus 91 Mio Euro, der Bau aber wurde pünktlich fertig. Gerechnet wird mit bis zu 5800 Fahrgästen täglich und Pendlern in beiden Richtungen.

Der Hemminger Ast ist über die A-Strecke an das hannoversche Netz angebunden. Die zentrale Station Kröpcke ist in nur 15 Minuten erreicht. Den A-Tunnel nutzen nun vier Stadtbahnlinien im Zehn-Minuten-Takt. Die Busanbindung Hemmingens mit der „sprintH“-Direktbuslinie 300 in Hannovers Innenstadt, ebenfalls im Zehn-Minuten-Takt, bleibt zudem parallel zur neuen Stadtbahnlinie auf einem anderen Fahrweg bestehen. (ht.)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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