Wachsendes Interesse an Reaktivierungen

In Baden-Württemberg wächst das Interesse, stillgelegte Bahnstrecken wieder in Betrieb zu nehmen.

Das Land fördert zahlreiche Machbarkeitsuntersuchungen, um zu klären, welche Schienenwege reaktiviert werden können. Das Interesse an der Wiederbelebung stillgelegter Strecken habe 2021 und in den zurückliegenden Monaten weiter stark zugenommen. Von Ablachtalbahn bis Wutachtalbahn: Derzeit laufen für 20 Bahnstrecken in allen Regionen des Südwestens Machbarkeitsuntersuchungen mit dem Ziel, diese wieder in Betrieb zu nehmen. Einige weitere Förderanträge für Studien befinden sich darüber hinaus noch in Prüfung. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): „Das Interesse der Bürgerschaft von Kreisen und Gemeinden an unserem Förderprogramm ist überwältigend. Die eingegangenen Zuwendungsanträge und das große Engagement in den jeweiligen Regionen für ihre Reaktivierungsvorhaben zeigen ganz klar: Es herrscht Aufbruchsstimmung im Land.“ Mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt rund 1,6 Mio Euro übernimmt das Ministerium bis zu 75 Prozent der Kosten für die Studien und trägt damit dazu bei, dass die Untersuchungen schnell vorankommen.

Hermann: „Baden-Württemberg will bis 2040 klimaneutral werden. Für die dazu notwendige Verkehrswende strebt die Landesregierung eine Verdopplung der Nachfrage im Öffentlichen Verkehr bis 2030 an. Die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“ Damit könnten insbesondere ländliche Regionen wieder an das nationale Schienennetz angeschlossen werden. Die Wiederbelebung der Schiene sei nicht nur wichtig zur Bekämpfung des Klimawandels, sondern auch ein Standortfaktor.

Bei zwölf Schienenwegen wird die Reaktivierung bereits vertieft geplant beziehungsweise stehen aufgrund der bisherigen Planungsergebnisse Entscheidungen über die weitere Vorgehensweise an. Die Hermann-Hesse- Bahn zwischen Calw und Weil der Stadt, das derzeit am weitesten fortgeschrittene Reaktivierungsvorhaben in Baden-Württemberg, ist bereits im Bau. Bei anderen Projekten wie Colmar– Freiburg, dem grenzüberschreitenden Lückenschluss am Oberrhein, schreiten die Planungen laut Verkehrsministerium voran und die Ergebnisse der derzeitigen Planungsphase werden im Laufe dieses Jahres erwartet. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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