Zukunft der Stadtbahn im Kreis Hildesheim weiterhin offen

Trotz aller Diskussionen um eine Verkehrswende ist der Fortbestand der Stadtbahnstrecke von Hannover nach Sarstedt – betrieben seit 1899 – weiter offen.

Die Region Hannover und der Landkreis Hildesheim ringen nach Medienberichten weiter um die Finanzierung. Die Region will den außerhalb ihres Gebiets liegenden 5 km langen südlichsten Streckenabschnitt nach Sarstedt weder hinsichtlich Infrastruktur noch Betrieb weiter finanzieren. Die aktuelle Vereinbarung läuft noch bis 2027. Ab 2028 soll der Kreis Hildesheim alle Kosten übernehmen, was auf Unverständnis trifft. Der Nordkreis habe ein „Straßenbahn-Privileg“, für das andere Kommunen nicht mitzahlen wollen. Zudem soll Hildesheim zwar die Betriebskosten für die Linie 1 übernehmen, aber offenbar keine Mitsprache beim Betrieb erhalten.

Die gemäß Bauordnung längst erforderliche Realisierung von fünf Hochbahnsteig-Haltestellen ist weiter nicht absehbar. Die Kosten von rund 15 Mio Euro würden zwar weitgehend gefördert, doch wäre eine Zusage von Landes- und Bundesmitteln an einen mindestens 30-jährigen Weiterbetrieb gekoppelt. Aus Sicht der Hildesheimer ist die Region Hannover dazu aber „wenig kompromissbereit“. Der Landkreistag und die Landes- Nahverkehrsgesellschaft sollen als Vermittler helfen. Aus Sicht mehrerer Kreispolitiker wäre ein Scheitern katastrophal, man müsse „Kreisgrenzen beim Nahverkehr aus den Köpfen bekommen“. Entlang der Strecke wird zudem mit steigender Nachfrage aus Richtung Hannover gerechnet: Ein Logistikunternehmen zieht derzeit vom nördlichen Ende der Linie 1 an deren südliches um. (ht.)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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