Bundesweites Klimaticket für 69 Euro laut VDV umsetzbar

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff spricht klare Empfehlungen zur Nachfolge des 9-Euro-Tickets aus; Foto: VDV/Michael Fahrig

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff stellt eine Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket vor. Zugleich betont Wolff gegenüber dem Bundesverkehrsministerium die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Aufnahme der erforderlichen Prozesse.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat in Sachen 9- Euro-Ticket-Nachfolge Stellung bezogen: Wie aus informierten Kreisen bekannt geworden ist, sieht VDV-Chef Wolff zur Einhaltung der Minderungsziele 2030 eine erhöhte Dynamik sowie konkrete und planbare Festlegungen als dringend erforderlich. In einer offiziellen Pressemitteilung konkretisiert der Branchenverband seine Position zur Fortführung eines bundesweit gültigen Tickets zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger sowie der nötigen Rahmen- und Finanzierungsbedingungen. Der VDV schlägt die Einführung eines Klimatickets für 69 Euro vor.

„Die Entwicklung und Dynamik, die das 9-Euro-Ticket genommen hat, hat mit der bundesweiten Ticketgültigkeit und dem Umstand, dass 48 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ein solches Ticket in der Tasche haben, eine Situation geschaffen, hinter der wir nicht mehr zurückgehen können, zumal die Beweggründe – Entlastung der Bürgerinnen und Bürger zu Gunsten einer klimafreundlichen Mobilität – mehr denn je bestehen”, so Wolff. Allen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sei von Anfang an klar gewesen, dass der Signalpreis von neun Euro nicht länger als drei Monate finanzierbar sein würde – auch angesichts der stark gestiegenen Energie-, Personal- und Materialkosten bei den Verkehrsunternehmen.

Die von Bund und Ländern beauftragte Marktforschung zum 9- Euro-Ticket, die Verkaufszahlen und weitere Erkenntnisse zeichnen laut VDV ein scharfes Bild von den Möglichkeiten und Grenzen eines bundesweit gültigen ÖPNV-Klimatickets als Anschlusslösung. Diese müsse bundesweit gültig sein, entlastend wirken – und darf nicht in Konkurrenz zum Ausbau des Angebots im ÖPNV stehen.

Ausgehend von der Prämisse, dass die ÖPNV-Tarife der Verkehrsverbünde für das Gros der Fahrgäste weiterhin attraktiv sein werden, schlägt der Branchenverband deshalb insbesondere für diejenigen, die sich in der Marktforschung als relevante Zielgruppe erwiesen haben – zahlungswillige Autofahrerinnen und -fahrer – ein bundesweit gültiges ÖPNV- Klimaticket für 69 Euro pro Monat als einfache Fahrtberechtigung der 2. Klasse vor. Gleichzeitig würde so sichergestellt, dass neu hervorgerufene Mehrfahrten, wie beim 9-Euro-Ticket, auf einem vertretbaren Maß gehalten werden. Die Branche sei in der Lage, ab dem 1. September ein solches Klimaticket anzubieten.

„Das Klimaticket für 69 Euro könnte Mehraufwendungen von etwa zwei Mrd Euro pro Jahr nach sich ziehen, die getragen werden müssen. Über das Verfahren des ÖPNV- Rettungsschirmes lässt sich dieses bis Ende des Jahres einfach umsetzen, für das neue Jahr braucht es dann eine neue Regelung“, schlussfolgert Wolff. (baf)

Marketing & Service
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn