Internationale Strecke bis 2025?

Dezent weihnachtlich geschmückt präsentiert sich der Endbahnhof Neuenhaus. Ab 2025 sollen die Züge von dort weiter über Emlichheim nach Coevorden in den Niederlanden fahren; Foto: Michael Schumann

Geht es nach den Vorstellungen der Niederlande, soll es ab 2025 wieder einen regelmäßigen SPNV auf der Strecke der Bentheimer Eisenbahn (BE) zwischen Neuenhaus und Coevorden geben.

Für die Reaktivierung der 30 km langen Strecke hat die niederländische Staatssekretärin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Stientje van Veldhoven, nach Angaben der Provinz Drenthe Investitionen in Höhe von 10 Mio Euro zugesagt. Die Provinz würde insgesamt 3 Mio Euro aufwenden, auf deutscher Seite wird mit einem Investitionsvolumen von rund 29 Mio Euro gerechnet. Erwartet wird ein Aufkommen von 1500 Fahrgästen pro Tag. Aus der Grafschaft Bentheim kommend würden im Falle einer Wiederaufnahme des SPNV in Coevorden direkte Anschlussbeziehungen an die Vechtdallijn Emmen–Zwolle bestehen. Das niedersächsische Verkehrsministerium will 2021 über eine Reaktivierung entscheiden. Erwartet wird eine positiv ausfallende standardisierte Bewertung.

„Das sind positive Nachrichten aus unserem Nachbarland“, stellen der Landrat des Landkreises Grafschaft Bentheim, Uwe Fietzek (CDU), und Erster Kreisrat Michael Kiehl zu den Signalen von jenseits der Grenze fest: „Wir möchten der Provinz Drenthe für die hervorragende Zusammenarbeit und das große Engagement danken. Damit sind wir einen wichtigen Schritt vorangekommen.“ Man sei nun zuversichtlich, dass es in Niedersachsen bald zu einer ähnlichen Entscheidung komme. „Das Ziel, dass der SPNV 2025 aufgenommen werden kann, wird greifbar.“ Profitieren von der Verbindung könnten unter anderem Berufspendler und Touristen.

Auch Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling (SPD) freut sich darüber, dass sich die niederländische Regierung zu den Plänen der Verlängerung des SPNV über Neuenhaus nach Coevorden bekannt hat. Die Verbindung in die Niederlande sei „hochattraktiv“ und ein wichtiger Beitrag zu moderner und klimafreundlicher Mobilität im Grenzgebiet. Man brauche nun eine Entscheidung des Landes Niedersachsen, damit die Region die nächsten Schritte angehen könne. Gilbert Mulder, Ratsmitglied der PvdA in Coevorden, und Gerd Will, Fraktionsvorsitzender der SPD im Grafschafter Kreistag, erläutern: „ProRail hat die notwendigen Maßnahmen in einer durch die Provinz Drenthe beauftragten Untersuchung festgestellt. Nach endgültiger Entscheidung auf deutscher Seite zur Reaktivierung werden auf niederländischer Seite unmittelbar die Planungs- und Realisierungsarbeiten beginnen.“ Erforderlich seien nun Verabredungen der Ministerien in Den Haag und Hannover für einen zeitnahen gemeinsamen Termin zum Baubeginn für das Gesamtprojekt. (ms)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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