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Aldi beflügelt DB

Der Start von Aldi und dem Bonner Busunternehmen Univers in den Fernverkehr scheint geglückt: 80.000 Tickets sollen im Vorfeld des Betriebsstarts am 19. April verkauft worden sein, hieß es zum Auftakt (ÖPNV aktuell 32/13).
Von diesem Erfolg wird auch die Deutsche Bahn (DB) profitieren. Denn Univers greift nach eigenen Angaben auf den meisten Aldi-Strecken auf Berlin-Linien-Bus (BLB) zurück, einen von der DB dominierten Fernbusverbund.
Bereits zum Start konnten Aldi/Univers den Vor- bzw. Nachlauf per ÖPNV in ihre Fernbustickets integrieren. Man ist optimistisch, dass den Pilotvereinbarungen mit VRR und VRS in den kommenden sechs bis acht Wochen ähnliche Vereinbarungen mit den meisten Verkehrsverbünden folgen werden.
Das Modell einer durchgehenden Beförderungskette ist auch ein zentraler Baustein in der DB-Strategie. Über seine SPNV-Sparte DB Regio verfügt der Staatskonzern zudem in vielen Verkehrsverbünden über einen starken, mitunter entscheidenden Einfluss.
Mit Univers/Aldi an der Seite scheint es der DB auch zu gelingen, die Zweifel beim ADAC bezüglich seiner Fernbusallianz mit der Deutschen Post zu nähren. Wie das „Manager-Magazin“ meldet, hat der ADAC-Verwaltungsrat für das Projekt immer noch keine Zustimmung erteilt.
Gleichwohl gab sich ein Post-Sprecher gegenüber der Zeitschrift optimistisch. Derzeit gebe es intensive Gespräche der beiden Partner zu Details des geplanten Markteinstiegs. Das war aber auch schon Stand Ende Dezember 2012, als Post und ADAC mit ihrem Vorhaben an die Öffentlichkeit gingen (ÖPNV aktuell 101+102/13).
Der Bonner Aldi-Partner agiert im Fernbusmarkt über die Mietbusfiliale Univers Busservice (UBS). Wie die Reisebedingungen des von Eberhard Penz geführten Unternehmens klarstellen, wird die Aldi-Linie Berlin – Hamburg gar nicht von UBS betrieben, sondern durch den BLB-Partner Haru. Und hinter der Aldi/Univers-Linie Dresden – Frankfurt steckt demnach DB Regionalverkehr Dresden (RVD).
DB Bex wird als Betreiber für die vier Aldi-Strecken von Berlin nach Dresden und München sowie von München nach Nürnberg und Stuttgart genannt.
Im Aldi-Netz sind damit sechs Verbindungen eigentlich BLB-Angebote. Als originäre Univers-Strecken verbleiben lediglich Köln – Stuttgart sowie Köln – Nürnberg.
Diese beiden Relationen sind zugleich wichtige Lückenschlüsse für das bundesweite BLB-Netz, das der DB-geführte Verbund erstmals mit dem Sommerfahrplan 2013 anbietet (ÖPNV aktuell 22/13).

Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link abo einzelabo.html external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 33/13.

Artikel Redaktion Bus&Bahn
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