Nachrichten

Auch SPNV wegen Fernbussen in Sorge

Juristisch sind SPNV und Fernbuslinien zwei paar Schuhe und per definitionem nicht vergleichbar. De facto aber gibt es sehr wohl Überschneidungen, wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in der jüngsten Ausgabe ihrer „Bahnland Bayern News“ analysiert.
Ein Grund dafür ist der Trend bei DB Fernverkehr, sich von nicht eigenwirtschaftlich darstellbaren Linien zu verabschieden.
„Dies hat dazu geführt, dass einige Länder fernverkehrsähnliche Regionalzüge als Ersatz bestellt haben“, heißt es bei der BEG. Deswegen führen heute viele Regionalzüge heute deutlich weiter als 50 Kilometer, und viele Fahrgäste, die eigentlich zum Fernverkehr gehören, seien heute SPNV-Kunden.
„Der Fernbus wird auf solchen Strecken daher auch zum direkten Konkurrenten des Regionalverkehrs“, lautet die Schlussfolgerung.
Für den Besteller BEG, der auf Nettoverträge setzt, habe dies große Auswirkungen, heißt es weiter: „Aufgrund der kontinuierlich zunehmenden Fernbuskonkurrenz ist davon auszugehen, dass die Erlöserwartungen im Durchschnitt sinken und damit die staatlichen Zuschüsse steigen werden.“
Hier wird etwa auf Agilis verwiesen. Eine Studie hat der Benex-Filiale für das „Dieselnetz Oberpfalz“ Fahrgastverluste vorhergesagt. Die bislang 15 Fernbus-Fahrtenpaare auf der Hauptachse Nürnberg – Berlin weisen nämlich auf fünf Streckenabschnitten Parallelverkehre auf. Genannt werden etwa die Relationen Lichtenfels – Coburg, Selb – Hof und Hof – Marktredwitz.
Zur Höhe des Fahrgastverlusts wurden allerdings keine Angaben gemacht – auch nicht dazu, ob es sich „nur“ um einen Dämpfer für das von Agilis erwartete Fahrgastwachstum handeln soll oder um tatsächliche Abwanderungen von der Schiene auf die Straße.

Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link abo einzelabo.html _blank external-link>ÖPNV aktuell in Ausgabe 7/15.

Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn