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Frankreich stellt Fernbusse besser als Fernzüge

Nun hat die französische Regierung ihr Wachstums- und Modernisierungsgesetz („Loi Macron“) doch noch durchs Parlament gebracht. In ihm ist unter anderem die Öffnung des inländischen Fernbusmarktes nach deutschem, schwedischen und britischen Vorbild vorgesehen.
Das Gesetz war allerdings im linken Lager hochumstritten. Nur über den Umweg eines Misstrauensvotums nach der Sonderregelung in Artikel 49-3 der Verfassung nahm es die parlamentarische Hürde.
Der (etwa mit dem deutschen VDV vergleichbare) Branchenverband UTP begrüßt die Fernbusliberalisierung.
Verbandsmitglied Transdev ist mit der Filiale Eurolines in diesem Segment Marktführer, das ebenfalls tonangebende UTP-Mitglied RATP ist bereits n der Ile-de-France mit Schnellbussen aktiv und will nun Ziele bis 150 km vor den Pariser Toren ansteuern, wie RATP-Chef Pierre Mongin im Wirtschaftsdienst „BFM Business“ ankündigte.
Erfolgreich hat sich die UTP für einen Schwellenwert von 100 km eingesetzt. Darunter können ÖDA-finanzierte Verkehre Schutz beantragen.
Im weiteren Verfahren müsse dieser Wert aber noch präzisiert werden, fordert der Verband in seinem Positionspapier „Réussir la libéralisation du transport par autocar“ vom 12. Februar: Es dürfe nicht die Linienlänge gemeint sein, sondern eindeutig die Entfernung zwischen zwei Haltestellen.
UTP begrüßt auch, dass Fernbusverkehre verboten werden können, wenn sie das wirtschaftliche Gleichgewicht von ÖDA-Verkehren stören. Dass diese Störung aber „ernsthaft“ sein soll, schmeckt der UTP überhaupt nicht. Eine so hohe Hürde habe nicht einmal die EU im Dritten Eisenbahnpaket für die Kabotage im internationalen Bahnverkehr errichtet.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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