Keolis zurück im deutschen Busmarkt

Seit 1927 hat sich Striebig aus Brumath zum führenden Regionalbusanbieter im „Niederrhein-Departement“ rund um Straßburg entwickelt. Doch nach 87 Jahren in Familienbesitz geht diese Mittelstandsära jetzt zu Ende.
Denn Keolis übernimmt von Striebig den gesamten Linien-, Werks-, Schul- und Gelegenheitsverkehr. Zum Preis äußerten sich weder Käufer noch Verkäufer.
Mit 300 Mitarbeitern setzte Striebig im vergangenen Jahre 23 Mio. EUR um.
„Die Übernahme durch Keolis sichert sowohl den Erhalt der Arbeitsplätze als auch die Entwicklung der Gruppe“, erklärte der 1939 geborene Seniorchef Hubert Striebig, dem Architekten der Filialisierung.
Hubert Striebig wurde in den 1970er Jahren auch außerhalb der Branche bekannt: Als Rennfahrer startete er mehrfach in Le Mans, im Folgejahrzehnt betätigte er sich als Sportwagenkonstrukteur.
Von vier Standorten im Elsass (Striebig Brumath, Striebig Molsheim, GTS Straßburg und Eschenlauer Sufflenheim), einem Standort in Baden (Sauerbrunn Rastatt) sowie einem in der Pfalz (Striebig Allemagne in Bad Bergzabern) setzt Striebig 250 Fahrzeuge ein.
Durch die nun besiegelte Übernahme kehrt Keolis in den deutschen ÖPNV zurück – wenn auch auf niedrigem Niveau.
Gleichwohl: Schon Striebig allein, ohne einen Konzern im Rücken, hat dem Durchschnittsbusunternehmer gehörigen Respekt angesichts der Ausschreibungen in den Verkehrsverbünden VRN und KVV abgenötigt (ÖPNV aktuell 43+44).
Die ersten deutschen Filialen übernahm der Keolis-Konzern ab 2000, damals noch als Cariane firmierend. Gemeinsam mit Becker (Altenkirchen) stieg Keolis bei den Verkehrsgesellschaften in Bad Kreuznach (VGK), Idar-Oberstein (VIO) und Zweibrücken (VGZ) ein. Ab 2002 entwickelte sich daraus Rhenus Keolis. Diese Nahverkehrsehe ging allerdings 2007 in die Brüche und mündete in einer Realteilung. Seitdem ist Keolis auf dem deutschen Markt nur noch im SPNV tätig.

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