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Vor der Wahl: weniger Zweckverbände – mehr Tarifeinheit

Der Flächenstaat Sachsen mit seinen rund 4 Mio. Einwohnern ist mit 220 Einwohnern/qm durchschnittlich besiedelt. Doch auch hier, wie in anderen Flächenstaaten, klafft die ÖPNV-Versorgung in Städten und auf dem Lande weit auseinander. Die Gestaltung des ÖPNV in den zehn Landkreisen entscheidet über die Attraktivität der Regionen mit und ist somit Wahlkampfthema. 
Die CDU (augenblicklich 58 Sitze) definiert Sachsen als Autoland, unter anderem wegen der in Sachsen stark vertretenen Autoindustrie. Der ÖPNV in Sachsen soll laut Wahlprogramm wirksam den ländlichen Raum an die Ballungszentren anbinden. Dies sieht sie als Teil der Standortpolitik, die einer Region Wettbewerbsvorteile bringt. Ziel sächsischer Nahverkehrs-Politik soll sein, insbesondere Berufspendlern, Studenten, Kindern, Jugendlichen und Senioren den Zugang zu den Ballungsräumen zu ermöglichen.
Der ÖPNV soll dabei gleichzeitig den ländlichen Raum als Lebens- und Arbeitsraum für Jugendliche attraktiv gestalten. Projekte wie Bürgerbusse oder Anrufsammeltaxis sollen dabei auch mit Blick auf die Senioren ausgebaut werden.
Die CDU will sich dafür einsetzen, dass Verkehrsverbünde einheitliche Tickets für Benutzergruppen wie Schüler, Studenten und Senioren für ganz Sachsen anbieten. Zu der Idee eines Sachsentaktes äußert sich die CDU unverbindlich: „Wir streben ein landesweit wirksames System mit abgestimmten Schnittstellen und ohne Barrieren für den Nutzer an.“ Dafür ist die Aussage zur Nutzung von Busspuren durch Elektrofahrzeuge ein eindeutiges Ja.
Der jetzige Koalitionspartner FDP (14 Sitze, mit Verkehrsminister Sven Morlok augenblicklich für den ÖPNV zuständig) will schnelle Verbindungen, abgestimmte Fahrpläne und einheitliche Fahrpreise für Busse und Bahnen. Dabei müssten die Kunden im Mittelpunkt stehen und der ÖPNV bezahlbar bleiben. Allerdings soll sich die künftige ÖPNV-Finanzierung vor allem am Nachfragepotenzial orientieren, „um die eingesetzten Steuermittel effizient zu nutzen“, so das Wahlprogramm.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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