BMVI-Spitze gegen Beschränkungen für Flixbus

Nach der jüngsten IGES-Studie hat Flixbus 91,6 % Marktanteil in Deutschland. Nun kommen auch die 0,6 % Anteil von ÖBB Hellö hinzu: Nun wächst die Schar derjenigen, die eine kartellrechtliche Regulierung fordern. Flixbus nutzt Fachveranstaltungen und Medien für eine Gegenoffensive. Von der jetzigen Spitze des BMVI braucht der Branchenprimus jedoch keinen Druck zu befürchten.

Im vergangenen Jahr, bei der Übernahme des Postbus-Geschäftes, durch Flixbus hat das Bundeskartellamt eine Überprüfung noch abgelehnt. „Aufgreifschwellen nicht erreicht“, erklärte damals Behördenpräsident Andreas Mundt. Jetzt aber setzte der oberste Wettbewerbshüter einen Warnschuss ab. Es gebe „jederzeit die Möglichkeit einzuschreiten, wenn sich marktbeherrschende Unternehmen missbräuchlich verhalten“, sagte Mundt dem „Focus“.

Besorgt sind die direkten Wettbewerber, aber auch die Betreiber von Vergleichsportalen. Ohne Alternativen macht ihre Arbeit nur noch wenig Sinn. Ebenso macht den Grünen, an und für sich Freunden des Fernbusverkehrs, die wachsende Marktmacht bei Flixbus zunehmend Sorge. Langfristig verheiße die Marktkonzentration nichts Gutes, sagte der ÖPNV-Experte der Fraktion Matthias Gastel auf der „Bus2Bus“. Nach der Hellö-Übernahme schob Gastel noch einmal schriftlich nach: „Weniger Wettbewerb führt im Zweifel zu schlechterem Service und weniger Auswahl bei höheren Preisen.“

Auf dem Berliner Podium konterte Flixbus-Gründer Andreas Schwämmlein: Auch bei hohem Marktanteil stehe
man weiter im scharfen Wettbewerb: mit den Sparpreisaktionen von DB Fernverkehr, mit dem SPNV, mit dem Billigflieger, speziell zwischen Köln und Berlin, vor allem aber mit dem Pkw. (msa/NaNa Brief)

Den gesamten Beitrag lesen Abonnenten im NaNa Brief 22/17 vom 30.5.2017.

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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