Bündnis drängt auf Streckenausbau

Oberbürgermeister, Landräte, Bürgermeister und IHK-Hauptgeschäftsführer aus der Region drängen auf einen zügigen Streckenausbau zwischen Münster und Lünen; Foto: Pressestelle Stadt Dortmund

Das „Westfälische Bahnbündnis“, bestehend aus den Oberbürgermeistern, Landräten, Bürgermeistern, IHK-Hauptgeschäftsführern und weiteren Vertretern der Region zwischen Münster und Dortmund, drängt weiter auf den zügigen Ausbau der Bahnstrecke Münster–Lünen.

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) betont: „Im Bahnbündnis herrscht Einigkeit. Auch, wenn Bewegung in die Sache gekommen ist und der Planungsauftrag vergeben wurde, muss jetzt weiter hohes Tempo gemacht werden. Wir werden dabei nicht nachlassen. Denn die Grenze der Belastbarkeit für die Region, die Bahnkunden und Pendler ist bei Weitem erreicht.“ Um dieses Ziel zu erreichen hat das Bündnis nun eine Zwischenbilanz gezogen und einen Forderungskatalog formuliert. Immerhin sind sich Land Nordrhein-Westfalen und Bund einig, dass die Planung des 24 km langen Streckenabschnitts zwischen Werne und Münster-Amelsbüren gemeinsam aus einem Guss auf den Weg gebracht werden soll. Die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Susanne Henckel, hatte im Dezember 2022 in Münster den Planungsauftrag verkündet.

„Mit der Forderung nach einem zukunftsfähigen Ausbau der gesamten Nord-West-Schienenmagistrale von Schleswig-Holstein über Hamburg und Bremen bis nach Nordrhein- Westfalen haben wir fundiert dargelegt, welch hohen Stellenwert die Schienenverbindung hat“, erläutert Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber von der IHK zu Dortmund. Wichtig sei: „Beim Ausbau der Schienenachsen im IHK-Bezirk Dortmund, Kreis Unna und Hamm darf es kein `entweder oder‘ geben“. Joachim Brendel ergänzt für die IHK Nord Westfalen: „Die Forderung nach der Zweigleisigkeit hier vor Ort fügt sich nahtlos in unsere Handlungsempfehlungen der Nord-West-Schienenmagistrale ein.“ Auch die Landräte der Kreise Coesfeld und Unna, Christian Schulze Pellengahr (CDU) und Mario Löhr (SPD), sind sich der Bedeutung des Schienenausbaus für die gesamte Region bewusst: „Das Teilstück Münster–Lünen bildet einen der größten Engpässe im deutschen Schienennetz. Die aktuellen Verspätungen und Zugausfälle haben inzwischen ein unerträgliches Maß erreicht. Sie belasten nicht nur die Region, sondern auch das Gesamtnetz“. Der nun geplante und in Auftrag gegebene zweigleisige Ausbau wird bereits seit nahezu 40 Jahren gefordert. Er ist Bestandteil der bundesweiten Einführung und Realisation des Deutschlandtakts.

„Erstmals gibt es mit der Strecke eine Mischfinanzierung für Nah- und Fernverkehr“, stellt der Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Joachim Künzel, fest. „Und nur mit dem jetzt anvisierten Ausbau kann auch der dringend in der Achse weiter zu verdichtende Nahverkehr zumindest im Ansatz auf das in und von der Region geforderte Niveau gebracht werden. Mit dem Ausbau wird die Grundvoraussetzung geschaffen, endlich sowohl den schnellen RRX Dortmund– Münster auf die Strecke zu bekommen, als auch mit der neuen S-Bahn Münsterland ein dichteres Angebot auf allen Stationen im Umfeld des Oberzentrums Münsters zu implementieren. Und wir bekommen endlich die Planungssicherheit, auch die Verkehrsstationen barrierefrei auszubauen.“ (ms)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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