E-Bus-Kauf: Weitere Anreize

Die Umweltministerkonferenz hat sich am 5. Mai einstimmig für eine öffentliche Förderung von Elektrobussen im Nahverkehr ausgesprochen.

Das bundesweite Programm soll den ÖPNV-Unternehmen zusätzliche finanzielle Anreize für die Beschaffung von Elektrobussen bieten, vergleichbar mit der bereits existierenden Kaufprämie für E-Pkw. Auch die Verkehrsministerkonferenz hatte Ende April bereits einen ähnlichen Beschluss gefasst.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt diese Vorstöße, weist aber darauf hin, dass für eine flächendeckende Durchdringung von E-Bussen noch große Anstrengung bei allen Verantwortlichen notwendig seien: „Die Hersteller müssen verlässliche Elektrobusse bauen, die Politik im Bund und in den Ländern muss die Anschaffung und die Infrastruktur fördern und die Branche selber muss weiterhin mutig in die Erprobung von Elektrobussen investieren“, betont Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und VDV-Vizepräsident. Nur wenn alle Beteiligten den eingeschlagenen Weg konsequent gemeinsam weitergingen, werde sich der Elektrobus im ÖPNV durchsetzen.

Mit dem verabschiedeten Programm „Faktor 100“ (ein Elektrobus entlastet die Umwelt so stark wie 100 E-Pkw) fordert die Umweltministerkonferenz den Bund auf, die Beschaffung von E-Bussen im Jahr 2018 mit 50 Mio Euro und in den Folgejahren mit jeweils 100  Mio Euro zu fördern. Umgerechnet könnten dadurch, so die Minister, im ersten Jahr 250 und in den Folgejahren jährlich 500 dieser Fahrzeuge beschafft werden. „Ein solches Programm in dieser Größenordnung würde beim Kauf der noch immer sehr teuren Elektrobusse ohne Zweifel helfen. Es wäre zudem ein Signal an die Hersteller, nun verstärkt in die Standardisierung und Verbesserung der Elektrobusse zu investieren, um diese Fahrzeuge in größeren Stückzahlen verkaufen zu können“, stellt Wortmann fest. Allerdings sei die Beschaffung nur ein Teilaspekt, denn die wesentlich höheren Kosten für die Unternehmen steckten im Um- und Neubau der Infrastrukturen auf den Betriebshöfen und bei den Ladevorrichtungen. „Hier sehen wir auch die Länder dringend weiterhin in der Pflicht finanziell zu unterstützen.“ (mab/NaNa)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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