Förderzusage für weitere neun „Lichtbahnen“

Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft hat die Zusage gegeben, die Beschaffung weiterer neun Straßenbahnen durch den Jenaer Nahverkehr finanziell zu unterstützen.

Die Fördermittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und werden die Gesamtkosten maximal bis zur Hälfte abdecken. Bei den Straßenbahnen handelt es sich um die kürzere Version (32 m) des Zweirichtungs-Multigelenkfahrzeugs Stadler Tramlink.

Die abschließende Entscheidung über die Investition in die barrierefreien Straßenbahnen steht noch aus. Sollte diese positiv ausfallen, wäre dies ein Meilenstein für die Modernisierung und den geplanten Ausbau des Jenaer Straßenbahnnetzes, insbesondere zur Stärkung der Nord-Süd-Achse. Die Stadt Jena, geprägt von besonderen geografischen Merkmalen wie Tal- und Hügellage sowie einem Fluss, sei auf einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, insbesondere Straßenbahnen, angewiesen, um die Mobilität aller Einwohner in der Stadt und aus der Region zu gewährleisten. Die Straßenbahnen spielen eine zentrale Rolle im Jenaer Verkehrssystem und bilden mit täglich 34.000 Fahrgästen das Rückgrat des Nahverkehrs.

Die neun fünfteiligen Straßenbahnen verfügen über spezielle Multifunktionsbereiche mit ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Fahrräder. Darüber hinaus sind die Fahrzeuge mit fünf bis sechs Türen pro Seite sowie einem modernen Kundeninformationssystem ausgestattet. Die auch „Lichtbahnen“ genannten Tramlink, sollen die bisherigen 33 Fahrzeuge des Typs GT6M ersetzen. Die erste „Lichtbahn“ ging 2023 in den Jenaer Linienbetrieb, die nächsten starten sukzessive in diesem und im kommenden Jahr. Die beschlossene Förderzusage ermöglicht, die neun weiteren Fahrzeuge bis 2026 zu beschaffen.

Christian Gerlitz, Aufsichtsratsvorsitzender des Jenaer Nahverkehrs und Bürgermeister der Stadt Jena: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Freistaat Thüringen Wort gehalten hat und erneut einen zweistelligen Millionenbetrag bereitstellt, um die Erneuerung des Jenaer Straßenbahnbestandes abschließen zu können. Mit dann nur noch zwei modernen Fahrzeugtypen im Bestand werden wir nicht nur unseren Fahrgästen mehr Komfort bieten können, auch die höheren Kapazitäten und die niedrigeren Betriebskosten werden uns helfen, Jenas ÖPNV-Angebot weiter auszubauen.“ Zusammen mit der bereits bewilligten Bundesförderung von mehr als 31 Mio Euro für die Nord-Verlängerung und den barrierefreien Haltestellenausbau der Linie 1 könne man mit dieser erneuten Landesförderung das Rückgrat des Jenaer Nahverkehr qualitativ und quantitativ auf eine neue Stufe heben. (mab)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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