GDL fordert Bahnrefom II

150 Jahre nach ihrer Gründung sieht die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) das System Bahn in einer tiefen Krise, ausgelöst durch die Renditeorientierung der Bahninfrastruktur. Die GDL stuft gerade sie aber als das „Herzstück des Gesamtsystems“ ein.

In einem Leitantrag hat die GDL-Generalversammlung am 9. Mai vom Bund „eine Kehrtwende in der Organisation und auch in der gesellschaftsrechtlichen Verfassung der Eisenbahninfrastruktur“ gefordert. Im Konsens zwischen Politik und der Bevölkerung müsse sie als zukunftsfähiges System ertüchtigt werden, nachdem die letzten 23 Jahre gespart oder rückgebaut wurde.

Wenn die DB 80 % der Gleisanschlüsse, aber auch viele Abstell- und Überholgleise aufgegeben habe, müsse sie
sich nicht über die Krise von DB Cargo oder schlechte Pünktlichkeitswerte wundern, findet die GDL. Sie will DB Netz, DB Station und Service (StuS), DB Energie und die Werkstätten in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) oder eine gGmbH überführen.

Außerdem forderte die Generalversammlung einen Masterplan Schiene, einen integralen Taktfahrplan für den Fern-, Nah- und Güterverkehr, einen attraktiven Deutschlandtakt sowie deutlich mehr Innovationen. Abgesehen von einigen Leuchtturmprojekten sei hier fast nichts passiert.

„Investitionen in die Infrastrukturprojekte dürfen nicht mehr allein vom DB-Konzern entschieden werden“, stellt der GDL-Leitantrag weiter fest. Vielmehr sollten sie zukünftig am „Gemeinwohl im Sinne eines erfolgreichen Eisenbahnbetriebs“ ausgerichtet sein. (msa/NaNa Brief )

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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