Lies: Mehr Sicherheit in Zügen

93 Prozent aller Reisenden befürworten den Einsatz von Videokameras in Regionalzügen zur Erhöhung der Sicherheit. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG).

Die LNVG will sich vor diesem Hintergrund künftig bei allen Ausschreibungen im SPNV für Videoüberwachung und ein Alkoholverbot in sämtlichen Zügen einsetzen. Landesverkehrsminister Olaf Lies (SPD): „Das eindeutige Ergebnis bestärkt uns in unserer bisherigen Haltung: Gemeinsam mit den Verkehrsministern aller Bundesländer habe ich mich bereits für eine Videoüberwachung in Nahverkehrszügen ausgesprochen. Wir werden es in Niedersachsen jetzt schrittweise verpflichtend einführen.“ Die LNVG werde die Vorgabe in kommende Ausschreibungen verbindlich aufnehmen. Ein Alkoholverbot soll etwa nach der derzeit laufenden Ausschreibung des S-Bahn-Verkehrs im Großraum Hannover gelten.

LNVG-Geschäftsführer Hans-Joachim Menn präsentierte im Einzelnen das Ergebnis der Umfrage, bei der im April 2400 Reisende befragt worden waren. So wird die Videoaufzeichnung von Männern und Frauen gleichermaßen befürwortet. Als einer der häufigsten Gründe für eine Ablehnung wurde eine Einschränkung der Persönlichkeitsrechte genannt. Lies sagte dazu, dass die Landesverkehrsminister datenschutzrechtliche Bedenken aufgegriffen und die Innenminister gebeten haben, die Vorschriften entsprechend der Regelungen im Bundespolizeigesetz anzupassen. In Niedersachsen halte man die bisherige Rechtslage für ausreichend und werde deshalb die Videotechnik vorschreiben.

Das subjektive Sicherheitsempfinden der Passagiere wird noch von weiteren Faktoren bestimmt. Als „sehr wichtig“ beziehungsweise „wichtig“ bewerten 88 Prozent der Befragten, dass die Abteile ausreichend beleuchtet sind. Ansprechbare Zugbegleiter sind für 75 Prozent von erheblicher Bedeutung. (mab)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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