Luftreinhalteplan für Hamburg

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat erklärt, dass Hamburg als erste Großstadt einen Luftreinhalteplan vorgelegt habe, der alle Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin durchgerechnet habe.

Die genauen Berechnungen hätten ergeben, dass sich gegenüber den Erwartungen im Luftreinhalteplan von 2012 die Abnahme des Verkehrs im Innenstadtbereich, die Erneuerung der Dieselflotte, aber auch die Milliardeninvestitionen in sauberere Busse und den Ausbau des ÖPNV deutlich auswirkten. Insgesamt sei die NO2-Belastung in Hamburg seit 2010 zurückgegangen. Nur an vier Messstationen werde der Grenzwert noch überschritten. Bei Feinstaubkonzentrationen gebe es überhaupt keine Überschreitungen im Stadtgebiet.

In Elbnähe trage dagegen laut den Modellrechnungen die Luftbelastung aus dem Hafen zu rund 80 Prozent der NO2-Belastung bei. Hier sei man dabei, mit Stromversorgung für Schiffe, der weiteren Elektrifizierung der Hafenbahn und dem Nachrüsten von Filtern bei Dieselloks gegenzusteuern. Auch die zum Tarif des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) verkehrenden Hafenfähren der HADAG sollen mit abgasärmeren Antrieben und Filtern Stück für Stück umgerüstet werden.

Für die Zukunft sollen durch den weiteren U- und S-Bahnausbau, die Beschaffung von hunderten emissionsfreier Busse, die Förderung der E-Mobilität, den Ausbau des Radverkehrs und Verkehrsverstetigungen auch an den noch kritischen Stellen die Emissionen weiter gesenkt werden. Man gehe davon aus, dass gegenüber 41.500 Einwohnern im Jahr 2014 im Jahr 2020 nur noch 1300 Bürger von einer Belastung durch Stickstoffdioxid über 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft (Jahresmittelwert) betroffen sein werden.

Lediglich an der Max-Brauer-Allee plant der von SPD und Grünen geführte Senat ein Durchfahrverbot von Diesel-Pkw und -Lkw, an der Stresemannstraße ein Verbot für Diesel-Lkw. Beide Straßenzüge (im Stadtteil Altona) werden von Metrobuslinien befahren. Der Luftreinhalteplan soll nun öffentlich ausgelegt werden. Hamburg war im November 2014 durch das Verwaltungsgericht Hamburg verpflichtet worden, bis zum 30. Juni 2017 einen durchgerechneten Luftreinhalteplan vorzulegen. (FM/NaNa)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn