München: 2. Stammstrecke kommt

Der Freistaat Bayern und der Bund haben sich am 25. Oktober auf den Bau der 2. Münchner S-Bahn-Stammstrecke geeinigt.

Die von Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (beide CSU) unterzeichnete Vereinbarung zur Realisierung sieht vor, dass der Bund die förderfähigen Baukosten in Höhe von 60 Prozent trägt. Das Vorhaben soll aus dem Bundesprogramm zur Gemeindeverkehrsfinanzierung (GVFG) gefördert werden. Im Interesse einer zügigen Realisierung wird der Freistaat fehlende Bundesanteile vorfinanzieren. Staatsregierung und Landtag wollen noch in diesem Jahr die haushaltsrechtlichen Entscheidungen herbeiführen, damit Bayern gegenüber der Deutschen Bahn die Durchfianzierung erklären kann. Laut Presseberichten soll der Bau am 5. April 2017 beginnen. Nach Planungen der DB könnte die 2. Stammstrecke 2026 in Betrieb gehen.

Eine wichtige Grundlage für die nun geschlossene Realisierungsvereinbarung war die von der Bahn erstellte sachgerechte Kostenermittlung. Danach ergeben sich Gesamtkosten von 3,84 Mrd Euro einschließlich Risikopuffer (knapp 3,2 Mrd Euro ohne Risikopuffer). Gründe für die Kostenentwicklung sind unter anderem die in der Bauindustrie herrschende Hochkonjunktur und hohe Risikoaufschläge aufgrund der langen Projektlaufzeit. Die Kostenmehrung wird auf der Grundlage der nun vereinbarten Kostenteilung damit letztlich vollständig vom Bund getragen. Seehofer: „Die 2. Stammstrecke ist ein großer Aufschlag für die Region München. Darüber hinaus werden wir dafür sorgen, dass andere bayerische Projekte aus dem GFVG-Programm durch die Finanzierung der 2. Stammstrecke in München nicht beeinträchtigt werden.“

Laut Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) ist mit dem Bau ein Bündel von Infrastrukturmaßnahmen verbunden: Neben einem 7 km langen Tunnel seien drei unterirdische Stationen am Hauptbahnhof, Marienhof und Ostbahnhof sowie 4 km oberirdische Strecke vorgesehen. Darüber hinaus entstünden zwei Verknüpfungsbahnhöfe zwischen 1. und 2. Stammstrecke (Laim, Leuchtenbergring) sowie sieben „netzergänzende“ Maßnahmen im Außenbereich. (FM/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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