Münsterland: Politik stützt Zweckverband

Das Münsterland besteht darauf, seine Interessen beim Thema Bahnverkehr auch weiterhin in einem eigenen Zweckverband offensiv zu vertreten. Diese Aufgabe übernimmt seit 1996 der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Münsterland (ZVM).

Der ZVM leistet gute Arbeit, weil er eng mit Politik und Verwaltung in den Kreisen vernetzt und mit den Verhältnissen vor Ort vertraut ist. Viele Verbesserungen an Bahnhöfen und Zugangeboten konnten wir so auf die Schiene setzen“, berichtet Landrat Olaf Gericke (Kreis Warendorf) als Sprecher der vier Münsterland-Landräte. Er ist sich mit den Landräten der anderen Kreisverwaltungen, Klaus Effi (Steinfurt), Christian Schulze Pellengahr (Coesfeld) und Kai Zwicker (Borken) sowie Regierungspräsidentin Dorothee Feller und Oberbürgermeister Markus Lewe (Stadt Münster) einig, an den bewährten Strukturen festzuhalten.

Damit stellen sich die Verwaltungsspitzen des Münsterlandes gegen Überlegungen, die Planung des regionalen Bahnangebots im Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zu zentralisieren. In anderen regionalen Verkehrsverbänden und beim NWL selbst soll es entsprechende Bestrebungen geben. Dazu wolle der NWL die bisherigen Mitarbeiter der Regionalverbände übernehmen und die Arbeit an einem neuen Standort in Hamm bündeln. Bis hin zur Verteilung der Finanzmittel – etwa für Bahnhöfe und andere Investitionen – läge die Verantwortung dann ausschließlich beim NWL. „Wir dürfen die regionale Kompetenz nicht aufgeben. Westfalen-Lippe ist zu groß und zu unterschiedlich strukturiert, um den Nahverkehr auf der Schiene aus einer Hand zu steuern“ betonen die Vertreter des Münsterlandes.

Als neuen Verbandsvorsteher des ZVM schlägt die Konferenz Landrat Klaus Effi (Kreis Steinfurt) vor. Er soll die Nachfolge von Hermann Paßlick antreten, der im Verwaltungsvorstand des Kreises Borken unter anderem Dezernent für Verkehr war und zum Jahresende in den Ruhestand getreten ist. Angesichts der politischen Weichenstellungen in den kommenden Jahren für den Nahverkehr auf der Schiene sei es wichtig, dass ein Verwaltungschef diese Aufgabe übernimmt, heißt es dazu von Landräten und Oberbürgermeister. Effi war bislang stellvertretender Verbandsvorsteher beim ZVM. Für ihn soll Carsten Rehers, Planungs- und Umweltdezernent des Kreises Warendorf, nachrücken. (ms)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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