Nahverkehrsplan 2025+ für Frankfurt

Noch im Jahr 2020, so hofft Klaus Oesterling, Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt am Main, könnten die städtischen Gremien den Entwurf des Nahverkehrsplans 2025+ (NVP) verabschieden.

Dieser definiert, wie sich der städtische Nahverkehr bis 2025 entwickeln soll, zeige aber Perspektiven bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus auf. „Der Nahverkehrsplan 2025+ definiert Standards für die Entwicklung des Liniennetzes, der Kapazitäten und der benötigten Infrastruktur vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt und unseres Anspruchs, Mobilität umweltgerecht zu organisieren.“ Ein nachhaltiger und qualitativer Ausbau des Angebots bei U-Bahn, Straßenbahn und Bus werde flankiert durch kundenorientierte Maßnahmen wie Beschleunigung und Barrierefreiheit. Verantwortlich für den Nahverkehrsplan 2025+ ist die städtische Nahverkehrsgesellschaft Traffiq. Ihr Geschäftsführer, Tom Reinhold, erläutert: „Der Nahverkehr soll attraktiv, schnell und zuverlässig sein. Es gilt, seinen Anteil am Modal Split weiter zu erhöhen.“ Der Aufsichtsrat von Traffiq hat dem Entwurf Ende Juni zugestimmt.

Das Werk gliedert sich in acht Kapitel. Die ersten beiden Kapitel definieren die Rahmenbedingungen, Ziele und Planungsabsichten. Konkreter wird der NVP 2025+ dann bei der Definition von Produkten und Standards. Die bereits bekannten neuen Busprodukte wie Metrobus und Expressbus werden beschrieben sowie S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn in Haupt- und Nebenachsen kategorisiert. Auf dieser Basis definiert der NVP 2025+ das Taktangebot und die Erschließungsqualität. Vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt formuliert der Plan konkrete Maßnahmen zur Vermeidung von Überlastungen im städtischen Nahverkehr. Dazu gehören grundsätzlich längere Züge auf der U-Bahn, der vermehrte Einsatz von Gelenkbussen und Taktverdichtungen. Sechs konkrete Maßnahmenbündel sind formuliert, darunter die Beschleunigung von drei Straßenbahnlinien und 13 Buslinien, die Verlängerung der U 5, die sich im Europaviertel im Bau befindet, mit zwei oberirdischen Stationen bis zum Römerhof und Neuausrichtung des Straßenbahnnetzes an den Interessen der Fahrgäste. Über den konkreten Planungshorizont hinaus weisen die Perspektivnetze U-Bahn und Straßenbahn. Dort sind zum Beispiel der Netzschluss Ginnheim, eine U-Bahnanbindung nach Seckbach, die Ringstraßenbahn oder die Straßenbahnverlängerung nach Bad Vilbel enthalten.

Bei der Infrastruktur legt der NVP 2025+ den Schwerpunkt auf eine ganzheitliche Konzeption der ÖPNV-Beschleunigung: Möglichst kurze Aufenthalte an den Haltestellen, geringer Zeitverlust beim Passieren von Verkehrsknotenpunkten und eine störungsfreie Fahrt sind das Ziel. Damit sollen Attraktivität, Fahrkomfort und Reisezeiten spürbar verbessert werden. Beim Fahrzeugpark liegt der Fokus des Plans auf der bereits eingeleiteten Umstellung der Busflotte auf emissionsfreie Fahrzeuge.
Ein eigenes Kapitel widmet der NVP 2025+ der Barrierefreiheit. Es beschreibt das Ziel, in einem kontinuierlichen Umbau- und Modernisierungsprozess durchgängig barrierefreie Mobilitäts- und Informationsketten zu erreichen. (mab)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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