ÖPNV stärkstes Verkehrsmittel

Mit der Stadtbahn in die Innenstadt: in Hannover erste Wahl; Foto: Achim Uhlenhut

Die Stadt Hannover hat die Ergebnisse einer repräsentativen Einwohnerbefragung zur Attraktivität der Innenstadt vorgelegt. Bemerkenswert: Hohe Beliebtheit des Nahverkehrs und zunehmende Nutzung von Fahrrad, Bahn und Bus.

Seit 1969 werden alle drei bis vier Jahre von der Stadt Repräsentativerhebungen beauftragt, nun liegen die Ergebnisse der Jahreswende 2022/2023 gedruckt vor. Stets gehören auch Fragen zur Verkehrsmittelwahl dazu. Der ÖPNV in Hannover bekam wie in früheren Befragungen Spitzennoten. Von den zu beurteilenden 26 Aspekten unterschiedlicher Lebensbereiche in der Stadt erhielt der ÖPNV die größte Zustimmung: in Summe 84 Prozent der Befragten sind mit ihm „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Für einen Innenstadtbesuch nutzen 49 Prozent den ÖPNV, nur 16 Prozent der Hannoveraner fahren demnach noch mit dem Auto in die Innenstadt. Bei allen Fahrtanlässen in Alltag und Freizeit liegt der ÖPNV (30 Prozent) hinter der Fahrradnutzung (32 Prozent), das Auto nutzen 26 Prozent. Männer wiederum setzen deutlich häufiger auf den Pkw für Einkäufe, Innenstadtbesuche und Arbeitsweg als Frauen, entscheiden sich in der Freizeit aber am häufigsten für den ÖPNV. 51 Prozent der 16- bis 29-Jährigen wählen den Nahverkehr für den Weg zur Ausbildungsoder Arbeitsstätte, nur 14 Prozent das Auto. Auch in der Freizeit nutzt die jüngste Altersgruppe den ÖPNV überdurchschnittlich häufig.

Zwei weitere Beispiele: Für einen Innenstadtbesuch nutzen 49 Prozent der Antwortenden am häufigsten den ÖPNV, in der Freizeit dominiert das Fahrrad mit 43 Prozent. Es ist auch das insgesamt am häufigsten genutzte Verkehrsmittel mit 32 Prozent der Befragten vor dem ÖPNV (30 Prozent). Wichtigster Trend ist der Bedeutungsgewinn des Fahrrads, während das Auto bei allen Wegearten zur Arbeit, zum Einkaufen und in der Freizeit Anteile verliert. 71 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, ihr Haushalt verfüge über ein Fahrrad, 68 Prozent über einen Pkw oder ein Motorrad, in 40 Prozent der Haushalte gibt es eine Zeitkarte für den ÖPNV. 18 Prozent der Befragten gaben an, ihr privates Auto abgeschafft zu haben, weitere acht Prozent planen dies. Für 70 Prozent der Befragten ist eine Änderung der Autonutzung ein Thema.

Grundlage der für den Bericht genutzten Auswertung sind repräsentative Mehrthemenbefragungen von 16.444 Einwohnerinnen und Einwohnern mit Hauptwohnsitz Hannover im Alter ab 16 Jahren, zufällig aus dem Melderegister ausgewählt und per Brief samt Katalog mit 49 Fragen kontaktiert. Die anonymen Ergebnisse der 4191 analog oder online Antwortenden sind repräsentativ nach Alter und Geschlecht. Der Bericht und seine Vorgänger sind im Internet zu finden unter www.hannover.de als Schrift zur Stadtentwicklung 144. (ht.)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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