ÖPNV-Transparenzregister: Erster Jahresbericht

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) und die weiteren Träger des ÖPNV-Transparenzregisters haben zur Veröffentlichung des ersten Jahresberichts zum Register alle politisch Verantwortlichen zur Nutzung des digitalen Nachschlagewerks aufgerufen.

Die „dramatischen wirtschaftlichen Folgen“ der Corona-Krise für Verkehrsunternehmen wie für Städte und Gemeinden erforderten es mehr denn je, leistungsstarke und effiziente ÖPNV-Strukturen als solche auch klar sichtbar zu machen, damit sich entsprechende Angebote im Markt durchsetzen können. Das ÖPNV-Transparenzregister sei dafür unverzichtbar. Mit dem ersten Jahresbericht des Projekts zeigen die verantwortlichen Wissenschaftler laut bdo auf, wie es um die benötigte Transparenz im ÖPNV-Markt für Busverkehrsleistungen stehe und wie der weitere Weg aussehe.

Verbandspräsident Karl Hülsmann: „Wir stehen in Deutschland weiterhin vor der gigantischen Herausforderung, die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf Bus und Bahn voranzubringen, damit nationale wie internationale Klimaziele erreicht werden können. Die Folgen der Corona-Krise machen die Voraussetzungen für diesen grundlegenden Strukturwandel noch einmal deutlich schwieriger.“ Nur eine ehrliche wissenschaftliche Auseinandersetzung mit transparenten Leistungsdaten aus dem Busverkehrssektor werde es ermöglichen, diesen Kraftakt zu stemmen. Nur so könnten effiziente Strukturen als solche identifiziert werden. Mit dem ÖPNV-Transparenzregister entstehe eine offene Plattform dafür. Ergänzend führt der Sprecher des Projektteams, Prof. Dr. Tobias Bernecker von der Hochschule Heilbronn, aus: „Bereits die Beta-Version des ÖPNV-Transparenzregisters hat aus einer neuen Perspektive heraus spannende Einblicke in den ÖPNV-Markt gegeben. Laufend kommen nun frische Daten hinzu, die das Bild weiter schärfen. Welche Kennzahlen wir gewählt haben, woher die Daten stammen und wie wir mit den zusammengetragenen Informationen umgehen, steht alles im ersten Transparenzbericht.“

Der erste Bericht zum ÖPNV-Transparenzregister schafft, wie der Verband mitteilt, vor allem Klarheit zu allen Fragen rund um das digitale Nachschlagewerk selber: Vorgestellt werden die methodischen Grundlagen für die Datensammlung sowie auch die Motivation für den Aufbau des ÖPNV-Transparenzregisters und die rechtlichen Ursprünge dafür, die in der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 zu finden sind. Welche Indikatoren werden im ÖPNV-Transparenzregister abgebildet und warum? Wie wird versucht, größtmögliche Transparenz, Verständlichkeit und Sachlichkeit gleichzeitig zu gewährleisten? Welche Vorgehensweisen wurden bei Datenlücken gewählt? Und was wird fortlaufend für die Qualitätssicherung getan? Der Bericht 2020 gebe dazu Antworten. In Zukunft soll pro Jahr jeweils ein Transparenzbericht veröffentlich werden. Zukünftige Ausgaben sollen sich stärker auf aktuelle Zahlen und Inhalte beziehen, nachdem mit der Premiere die methodischen Grundlagen beleuchtet wurden. Der Bericht als PDF-Download: https://www.oepnv-transparenzregister.de/static/report/Transparenzbericht.pdf. (mab)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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