PG Schiene: Alternative Antriebe im Fokus

„Deutschland war mal Bahnland und muss es wieder werden. Die Schiene bekommt in den nächsten Jahren so viel Geld wie noch nie. Es wird vielmehr eine Herausforderung, es zu verbauen.“

Das sagte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, bei einer vom Deutschen Verkehrsforum organisierten Veranstaltung der Parlamentsgruppe Schienenverkehr (PG Schiene) im Deutschen Bundestag. In Deutschland seien 60 Prozent des Schienennetzes elektrifiziert. Man müsse, um die Klimaziele zu erreichen, in den nächsten Jahren weitere zehn Prozent elektrifizieren, also rund 3300 km. Der Vorsitzende der PG Schiene, Cem Özdemir (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur forderte eine Politik, „die E-Mobilität und alternative Antriebe auf der Schiene fördert. Die Diesellok gehört absehbar ins Museum, direkt neben den fossilen Verbrenner.“ Michael Donth, stellvertretender Vorsitzender PG Schiene, mahnte jedoch: „Nicht überall wird es volkswirtschaftlich Sinn machen, die Strecken zu elektrifizieren. Da bieten sich – und zwar schon heute – hybride oder wasserstoffgetriebene Fahrzeuge als Alternative an.“

Susanne Henckel, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des SPNV (BAG-SPNV), zeigte die Probleme bei der Elektrifizierung von Strecken auf. Danach ginge der Bestandsschutz verloren, es müssten neue Plan- und Genehmigungsverfahren angefangen werden, die Infrastruktur auch an den Bahnhöfen müsse erneuert werden. Dies alles koste sehr viel Geld und würde so manche Nebenstrecke unrentabel machen. Trotzdem würden sich alternativ angetriebene Schienenfahrzeuge durchsetzen, „wenn sie eine zuverlässige und wirtschaftliche Alternative darstellen, und zwar über die gesamte Lebensdauer hinweg.“ Torsten Schein, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Energie GmbH, erklärte: „Es gibt nicht das eine Antriebskonzept. Die Deutsche Bahn verfolgt daher einen technologieoffenen Ansatz.“ Man werde ein Nebeneinander unterschiedlicher Konzepte sehen. (FM)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn