5G-Funk-„Versuchslabor“ komplett

Setzten das 5G-Forschungsnetz in Annaberg in Betrieb: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, DB-Technikvorstand Dr. Daniela Gerd tom Markotten, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Annaberg-Buchholz’ Oberbürgermeister Rolf Schmidt und der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier; Foto: Frank Barteld

Mit einem symbolischen Knopfdruck ging am 8. Februar die ergänzende 5G-Infrastruktur an der Versuchsstrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg, dem „Digitalen Testfeld Bahn“ in Betrieb.

Das von Vodafone aufgebaute Netz der Technischen Universität Chemnitz steht neben dem dort bereits im Vorjahr fertiggestellten 5G-Netz der Deutschen Bahn und ermöglicht nun Forschungen zur hybriden Nutzung von künftigem Bahnfunk FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) und öffentlichen Mobilfunknetzen. Dabei geht es zum Beispiel um die Trennung von bahnbetriebskritischen und -unkritischen Applikationen, Latenz (Verzögerung), Datenverfügbarkeit, Cybersicherheit oder alternative Ortungsverfahren. In der dort geschaffenen Form ist der Forschungsaufbau europaweit einzigartig. Gefördert hat ihn das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit 17,75 Mio Euro.

Neben den Funkmasten entlang der Strecke – als Testfeld im engeren Sinne dient der 10 km lange Abschnitt Schlettau–Markersbach – gehören zur 5G-Infrastruktur Rechenzentren im ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofs Scheibenberg und in Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof. Im dortigen Empfangsgebäude ist seit geraumer Zeit das Domizil des Smart Rail Connectivity Campus (SRCC), eines Forschungsnetzwerks zu „Intelligentem Schienenverkehr“ mit rund 150 Partnern.

Der Teststrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg, die zum Regionetz Erzgebirgsbahn (EGB) gehört, drohte in der jüngeren Vergangenheit die Stilllegung. Ein erster Schritt zum Erhalt der 25 km langen Verbindung ohne regulären Zugverkehr war die „Erzgebirgische Aussichtsbahn“, ein auf EGB-Initiative 2009 ins Leben gerufener touristischer Gelegenheitsverkehr. In den vergangenen Jahren dann geriet die Strecke mit ihrer anspruchsvollen Topografie als Digitales Testfeld in den Blick. Regelmäßiger Gast ist unter anderem das „advanced TrainLab“, der als Mess- und Versuchszug ausgerüstete ICE-TD. (frb)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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