Ab 10. Dezember fährt der Billig-Fernzug "Ouigo" ins Pariser Zentrum, ab sofort hat Keolis ein neues Logo

Der Wandel der Verkehrsmärkte schlägt auch auf die französische Staatsbahn immer stärker durch. Deswegen wird der Billig-Fernzug "Ouigo" weiterentwickelt. Zentrale Halte sollen helfen, 15 Mio. zusätzliche Kunden anzuziehen und den Anteil der Direktvertriebsmarke im Hochgeschwindigkeitsverehr von heute 5 auf 20 % im Jahr 2020 zu steigern. Auf den Wandel der Verkehrsmärkte reagiert die SNCF aber auch mit Veränderungen bei der Wettbewerbstochter Keolis.

Bislang hat "Ouigo" nur Bahnhöfe am Stadtrand bedient. Nun kommt der Bahnhof Montparnasse hinzu, später auch der Gare de Lyon und der Gare de l‘Est. Für die Fahrt ab/bis Paris-Mitte verlangt die SNCF etwa 6 bis 8 EUR zusätzlich, um die höheren Stationsentgelte auszugleichen.

Vier Jahren Erfahrung hat die SNCF mit ihrer Billigmarke nun gesammelt. Mit Stadtbahnhöfen und einem deutlich ausgeweiteten Platzangebot bietet sie nun etwas mehr Komfort beim "Ouigo". Am Digitalvertrieb und am Verzicht auf Service wird nicht gerüttelt. Die Wettbewerbstochter Keolis will die SNCF ab sofort noch internationaler ausrichten. Auf diese Weise erhofft sich der Mutterkonzern seinen ausländischen Umsatzanteil weiter zu steigern. Sichtbar wird dies an einer neuen Bildmarke. Das bisherige Keolis-Logo lässt seine Verwurzelung im französischen Design noch gut erahnen. Die neue Fassung streift diese Verbindung ab und kommt sozusagen globalisiert daher. Zugleich können IT-Themen und damit smarte Mobilität mit dem neuen Design besser assoziiert werden.

Das jedenfalls versprechen sich der Konzern und seine Werbefachleute. In Frankreich, das wurde unlängst auf einer Führungskräftetagung deutlich, rechnet die SNCF mit einer Marktöffnung im SPNV und mit Marktanteilsverlusten. Wann, weiß die Staatsbahn nicht. Aber dass das Monopol fallen wird, scheint der Konzernführung unausweichlich. Dem Teilkonzern Keolis kommt daher nicht nur Bedeutung als internationale Expansionstochter zu. Keolis soll mit wettbewerbsfähigen Strukturen und Kosten auch im Heimatmarkt Frankreich dafür sorgen, dass die SNCF möglichst viele Leistungen im Konzern behält.

Für die deutsche Keolis-Filiale Eurobahn ist dem Vernehmen nach weiterhin eine Doppelmarke vorgesehen. (msa/NaNa Brief )

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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