Außen und innen grün

Gaben die Fahrt der zunächst vier neuen Elektrobusse frei (v. l.): Ulf-Birger Franz, Aufsichtsratsvorsitzender, Elke van Zadel, Üstra- Vorstand Technik, IT und Infrastruktur, Denise Hain, Vorstand Betrieb und Personal, und Volkhardt Klöppner, Vorstandsvorsitzender; Foto: Achim Uhlenhut

Die Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe haben auf den Tag genau acht Monate nach der ersten Präsentation ihrer damals noch als „E-Könige“ getarnten neuen Elektrobusse den Betrieb mit ihren E-Citaros aufgenommen.

Seit dem 14. September 2020 fahren die ersten fünf neuen E-Busse auf den Innenstadt-Ringlinien 100 und 200. Bislang waren die Wagen nur zur Fahrerschulung und zum Sammeln von Betriebserfahrung ohne Fahrgäste unterwegs. Die E-Citaros, von denen weitere in diesen Tagen in Hannover eintreffen, sind mit Pantografen für das Nachladen am gemeinsamen Endpunkt August-Holweg-Platz ausgestattet. Wie schon beim 2016 gestarteten Pilotbetrieb werden die Elektrobusse an einem Lademast aus dem Stromnetz der Stadtbahn gespeist, sie können also auch von den Zügen beim Bremsen erzeugte Rekuperationsenergie nutzen. Der zweite Lademast ist direkt mit dem örtlichen Energieversorger verbunden. Die neuen Busse zeigen wieder mehr „Üstra-Grün“ als andere Fahrzeuge, selbst die Haltestangen im Fahrgastraum sind in hellem Signalgrün lackiert. Nach Tests mit Behindertenverbänden habe sich dies als ebenso gut wie das bisherige Orange herausgestellt, informiert Üstra- Betriebsvorständin Denise Hain. Aus guten Gründen wird die Üstra ihr 1974 eingeführtes und als Markenzeichen eingeführtes Lindgrün wieder mehr betonen. Üstra-Vorstandschef Volkhardt Klöppner: „Wir wollen die erste deutsche Großstadt sein, die im kompletten Innenstadtbereich den ÖPNV elektrisch betreibt – und dies mit CO2-freier Energie“.

48 E-Citaros wird Mercedes-Benz insgesamt zunächst nach Hannover liefern, darunter auch 18 Gelenkbusse. Alle diese Fahrzeuge verfügen über Abbiege- und aktive Bremsassistenten sowie Klimaanlage, die Heizung arbeitet mit flüssigem CO2 und Wärmetauscher. Eine Batterieladung reicht für 160 km Fahrstrecke, dennoch soll nach jeder Runde auf den Ringlinien nachgeladen werden. Die Batteriekapazität von 243 Kilowattstunden ist dafür völlig ausreichend, im Sommer soll der Verbrauch bei rund 1,5 bis 1,7 kWh pro Kilometer Fahrt gelegen haben.

Die Gesamtinvestition für die Umstellung der Innenstadtlinien liegt bei etwa 50 Mio Euro, von denen 22,7 Mio vom Bund und 2,9 Mio vom Land Niedersachsen (für die ersten 29 Busse) als Zuschuss kommen. (ht)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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