BEG: Erste Verbesserungen nach Krisengespräch

Aufgrund der Probleme im Bayerischen Oberland, beim Meridian sowie bei der seit Dezember 2018 neu in Betrieb gegangenen Ostallgäu-Lechfeld-Bahn (Augsburg–Landsberg, München/Augsburg–Füssen), hatte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) die für die Netze zuständige Geschäftsführung im Februar zu einem Krisengespräch einbestellt.

Die Netze werden von der Bayerischen Oberlandbahn GmbH (BOB) beziehungsweise Bayerischen Regiobahn GmbH (BRB) betrieben. Die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen wird von der BEG begleitet. So wurden alle Schritte dokumentiert und mit Zielterminen hinterlegt. „Auch wenn der Betrieb in den drei Netzen nicht schlagartig vollständig reibungslos verläuft, konnten auf Intervention der BEG bereits zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste angestoßen oder bereits umgesetzt werden, die es ohne das Krisengespräch in dieser Form sicherlich nicht gegeben hätte“, erläutert BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl. Erhebliche Probleme in Form von Zugkürzungen gebe es noch beim Meridian.

Die Ostallgäu-Lechfeld-Bahn erreichte im Dezember 2018 lediglich einen Pünktlichkeitswert von 80,4 Prozent, im Januar 2019 waren es rund 82,9 Prozent. Hinzu kamen Probleme wie Anschlussverluste am Bahnhof Kaufering oder personalbedingte Ausfälle auf dem Abschnitt Kaufering–Landsberg. Die BRB habe die Betriebslage nun deutlich stabilisiert. Insbesondere die Umlaufänderungen haben zu einer verbesserten Pünktlichkeit beigetragen. Im April 2019 lag der Wert bei knapp 96 Prozent. In diesem Zusammenhang hat sich auch die Anschlusssicherung in Kaufering verbessert.

Im Oberlandnetz waren durch Schneefälle die Streckenabschnitte südlich von Holzkirchen wochenlang komplett gesperrt oder nur einge eingeschränkt befahrbar. Hinzu kamen mangelnde Fahrgastinformationen, ein unzureichendes Störfallmanagement oder Fahrzeugprobleme. Nun habe sich die Betriebslage insgesamt „deutlich beruhigt“. Nach schlechten Pünktlichkeitswerten im Januar (69,4 Prozent) und Februar 2019 (75,6 Prozent) war die Pünktlichkeit im März (93,3 Prozent) und im April (92 Prozent) deutlich besser. Auch die Zahl der Zugausfälle hat sich laut BEG verringert.

Das aus BEG-Sicht dringlichste Problem beim Meridian stellte beim Krisengespräch die Fahrzeugsituation dar, die zu zahlreichen Zugkürzungen geführt hatte. Zwar setzt die BOB beim Meridian seit Ende März zwei zusätzliche Ersatzfahrzeuge ein, allerdings könne von einer spürbaren Verbesserung keine Rede sein. So waren auch im April bis zu mehr als 40 Zugkürzungen am Tag zu verzeichnen. Die BEG erwartet, dass die BOB in Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller Stadler „alles unternimmt“, um die Fahrzeugverfügbarkeit bei den Flirt-Fahrzeugen kurzfristig zu verbessern. Prechtl: „Des Weiteren haben wir die BOB aufgefordert, bis zur dauerhaften und zuverlässigen Lösung der aktuellen mangelnden Fahrzeugverfügbarkeit für eine weitere Entlastung in Form einer zusätzlichen Lok-Wagen-Garnitur zu sorgen.“ (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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