Berlin: Start für E-Gelenkbusse

Stellten die Neuzugänge vor (v. l.): Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (Grüne), Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, und Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG; Foto: Bodo Schulz

In Berlin sind die ersten rein elektrisch angetriebenen Gelenkbusse im Fahrgastverkehr unterwegs.

Insgesamt 17 Fahrzeuge des Typs Solaris Urbino 18 electric übernehmen nun im Rahmen des Projekts „E-MetroBus“ Stück für Stück den Betrieb auf der Linie 200. Wie die Fahrzeuge der bisherigen Gelenkbus- Flotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind die Neuzugänge 18 m lang und bieten Platz für 99 Fahrgäste. Erstmals in der Hauptstadt werden die neuen Busse innerhalb weniger Minuten per Pantograf an den Endhaltestellen geladen, was ihnen während des Betriebes eine unbegrenzte Reichweite ermöglicht. Die dazu benötigten Schnellladesäulen lieferte Siemens. Je zwei wurden an den Haltestellen Michelangelostraße und Hertzallee in Betrieb genommen, eine wurde auf dem Betriebshof in der Indira-Gandhi-Straße installiert.

Die BVG hat sich für das Projekt „E-MetroBus“ zu einer Forschungskonstellation mit der Technischen Universität Berlin und dem Reiner Lemoine Institut zusammengeschlossen. Die TU Berlin entwickelt im Rahmen des Projekts zum Beispiel ein E-Bus-Leitsystem mit besserer Reichweitenprognose, untersucht die energieeffiziente Nutzung von Heiz- und Klimasystemen und die Umweltbilanz der Busse. Zusätzlich hilft die TU Berlin bei der Entwicklung eines Betriebs- und Störfallkonzepts. Das Reiner Lemoine Institut forscht in unterschiedlichen Szenarien, wie eine lokale, netzdienliche Versorgung der Ladestationen an den Haltestellen und im Depot umgesetzt werden kann. Außerdem hat es eine App entwickelt, mit der Fahrgäste den CO2-Abdruck ihrer Fahrt berechnen können und weitere Informationen zum Thema E-Busse und nachhaltige Mobilität finden.

Das Investitionsvolumen für die neuen Fahrzeuge beläuft sich insgesamt auf rund 16,7 Mio Euro. Davon übernimmt die BVG jene Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität wird das Projekt mit insgesamt 4,3 Mio Euro durch das Bundesverkehrsministerium gefördert. Die restlichen Mehrkosten trägt das Land Berlin. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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