DB Arriva geht vorerst nicht an die Börse

Die Deutsche Bahn wird ihre Pläne für eine Teilprivatisierung der Tochtergesellschaften DB Arriva und DB Schenker wohl aufschieben.

Gründe dafür sind der Brexit und die Bedenken gegen die Privatisierungspläne in der Politik. Ursprünglich hatte der DB-Aufsichtsrat den Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube beauftragt, bis zum Herbst ein Konzept für die Maßnahmen vorzulegen. Entgegen früherer Pläne befasste sich der Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung nicht eingehender mit dem Thema. Es soll ungewiss sein, ob die Teilprivatisierungen beim nächsten Treffen im Dezember überhaupt noch auf die Tagesordnung kommen.

Nach Grubes Vorstellung sollten Minderheitsanteile von je 40 Prozent von Arriva und Schenker verkauft werden. Mit den kalkulierten Einnahmen von insgesamt rund 4,5 Mrd Euro wollte die Bahn ihre Verschuldung senken, die bis 2020 auf 22 Mrd Euro zu steigen droht. Da Arriva ihren Sitz in Großbritannien hat, galt ein Börsengang in London   als wahrscheinlich. Dies erscheine nun nicht mehr sinnvoll, denn wegen des Votums der Briten für einen Austritt aus der EU drohten Nachteile für ein dort ansässiges Unternehmen, heißt es laut „FAZ“ aus Konzernkreisen. Hinzu komme, dass sich im beginnenden Bundestagswahlkampf in der Politik die Stimmen mehren, die nach den Erfahrungen des gescheiterten Börsengangs 2008 vor einer (Teil-) Privatisierung des Staatskonzerns warnen. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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