DB: Mehr Fahrgäste, weniger Gewinn

Bei DB Regio stand einem leichten Umsatzrückgang ein Plus bei der Fahrgastzahl gegenüber; Foto: DB AG/Volker Emersleben

Die Deutsche Bahn hat ihre Bilanz für das Jahr 2019 vorgestellt und weist dabei mit rund 151 Mio Reisenden im Fernverkehr einen neuen Fahrgastrekord aus.

Im Vergleich zum bereits starken Vorjahr nutzten 2019 nochmals 1,9 Prozent oder 2,8 Mio Reisende mehr die ICE- und IC-Züge der DB. Der bereinigte Umsatz des Konzerns wuchs in diesem Zeitraum um knapp ein Prozent auf 44,4 Mrd Euro. Mit Spitzenausgaben für Schienennetz, Bahnhöfe und Züge baute die DB die nach eigenen Worten größte Investitionsoffensive ihrer Geschichte aus. Das operative Ergebnis (Ebit bereinigt) sank gegenüber dem Vorjahr „infolge hoher Zukunftsausgaben“ um deutliche 13 Prozent auf 1,8 Mrd Euro. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB, zur Bilanz: „Zukunftsausgaben haben in den nächsten Jahren Vorrang, was sich mittelfristig in niedrigeren Ergebnissen widerspiegeln wird.“

Positive Fahrgastzahlen bestätigten den mit der Strategie „Starke Schiene“ eingeschlagenen Kurs. So steigerte auch der DB-Regionalverkehr in Deutschland 2019 die Zahl der Reisenden auf der Schiene um 1,6 Prozent auf knapp 2 Mrd Fahrgäste. „Wir sehen klare Anzeichen für eine Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene“, betont Lutz. Bei der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr legte die DB 2019 gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 695 Mio auf 98,4 Mrd Personen-km zu. DB Regio konnte 2019 erstmals wieder seinen saldierten Auftragsbestand vergrößern. Das heißt: die von Wettbewerbern für künftige Verkehre gewonnenen Zugkm waren höher als die verlorenen Anteile. Der Gesamtumsatz von DB Regio lag bei 8,945 Mrd Euro (–0,3 Prozent). Das Ebit der Sparte ging auf 408 Mio Euro zurück (–17,1 Prozent). Die Zahl der Reisenden im gesamten Regionalverkehr der DB erhöhte sich auf 2,452 Mrd (Vorjahr: 2,433 Mrd).

Die europäische Nahverkehrstochter DB Arriva hat sich in einem „von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld“ 2019 beim operativen Ergebnis leicht unterhalb des Vorjahresniveaus entwickelt (Ebit bereinigt: 289 Mio Euro, –3,7 Prozent). Der Gesamtumsatz verringerte sich um 0,6 Prozent auf 5,410 Mrd Euro.

Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz nahm 2019 erneut zu. Die Nachfrage erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 1,09 Mrd Trassen-km. Der Anteil DB-externer Bahnen kletterte auf 33,8 Prozent (2018: 32,2 Prozent).

Deutlich gestiegen sind 2019 die Nettoinvestitionen. Sie legten gegenüber 2018 um 41 Prozent auf 5,6 Mrd Euro zu. Auch die Bruttoinvestitionen, vor allem in die Infrastruktur, wurden ausgebaut. Der Großteil aller Mittel fließt weiterhin in den Aus- und Umbau in Deutschland: für mehr Qualität und Zuverlässigkeit, neue Züge und zusätzliches Personal. Die Nettofinanzschulden entwickelten sich mit 24,2 Mrd Euro etwas besser als erwartet und blieben damit unterhalb der mit dem Bund vereinbarten Verschuldungsgrenze. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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