DB reagiert auf „Friederike“ und Co.

Orkan „Friederike“ hat die Deutsche Bahn gehörig durchgewirbelt. Der Konzern will

daraus Konsequenzen ziehen und startet den „Aktionsplan Vegetation“.

Die DB hatte am 18. Januar wegen des Orkans den Verkehr in einigen Bundesländern und den Fernverkehr in ganz Deutschland komplett eingestellt. Zwar liefen Nah- und Fernverkehr am folgenden Tag bundesweit wieder an, aber in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt waren einzelne Strecken wegen Aufräumarbeiten noch länger gesperrt.

Um die Beeinträchtigungen durch umgestürzte Bäume auf den Gleisen zu reduzieren, erweitert die Bahn nun das Vegetationsmanagement durch den Aktionsplan. Maßnahmen wie der präventive Vegetationsrückschnitt entlang der Gleise werden ausgeweitet. Darüber hinaus hat der Konzern beschlossen, Inspektionen zu intensivieren und den Baumbestand entlang der Schiene auch über die 6-Meter-Rückschnittszone hinaus „deutlich zu stabilisieren“.

Zu den rund 100 Mio Euro, die für die Vegetationspflege und -kontrolle jährlich investiert werden, setzt die DB für die Durchforstungsinitiative in den nächsten fünf Jahren zusätzliche 125 Mio Euro ein. Die Schwerpunktbearbeitung an störanfälligen Bereichen, die seit 2016 läuft, wird 2018 mit weiteren 1,8 Mio Euro fortgesetzt. Hinzukommen sollen bis zu 150 neue Mitarbeiter für die verstärkten Inspektionen.

Angesichts von mehr als 5000 sturmbedingten Zugausfällen seit August 2017 bei den Tochterunternehmen der Transdev GmbH ist der Aktionsplan der DB nach Meinung der Transdev-Geschäftsführung „nur ein längst überfälliger, aber nicht ausreichender erster Schritt hin zu einer modernen und verlässlichen Schieneninfrastruktur“. So solle die 6-m-Rückschnittzone von DB Netz im Fernverkehr umgesetzt werden, im Nahverkehr jedoch bisher nicht konsequent genug, bemängelt Christian Schreyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Transdev GmbH. „Wir fordern deshalb mindestens die durchgängige Einhaltung und Überprüfung dieser Regel auch im Nahverkehr.“ (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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