DB setzt auf Künstliche Intelligenz

Die KI unterstützt die Disponenten bei ihrer Arbeit in der Leitstelle Plus der S-Bahn Stuttgart in Plochingen; Foto: DB AG/Martin Schmolke

Die Deutsche Bahn baut den Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter aus: Bei der S-Bahn Stuttgart unterstützt KI die Disponenten dabei, den Verkehr im Störungsfall möglichst effizient zu steuern.

Das sorgt laut Konzern für pünktlichere Züge und staufreien Verkehr auf stark befahrenen Strecken. Die DB hat das KI-Tool selbst entwickelt und will es 2021 noch in weiteren S-Bahn-Netzen einsetzen. Sabina Jeschke, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Künstliche Intelligenz ist der entscheidende Hebel für die Pünktlichkeit. Bei der S-Bahn Stuttgart konnten wir bei ersten Tests die Pünktlichkeit im Störungsfall um bis zu drei Prozentpunkte steigern. In größeren Verkehrsnetzen sind sogar bis zu zweistellige Pünktlichkeitsgewinne möglich. Zudem können wir die vorhandenen Schienenkapazitäten noch effizienter nutzen und ermöglichen so eine engere Taktung und mehr Fahrzeuge.“

Das KI-basierte Werkzeug in der Disposition der S-Bahn Stuttgart berechnet in zirka 100-facher Echtzeit mehrere Varianten der Zugsteuerung. Die Disponenten können wie in einem Video den Verkehr vor- und zurückspulen und beobachten, wie sich Entscheidungen auf die Pünktlichkeit auswirken. Gerade bei Störungen wie einem umgeknickten Baum können so mögliche Verspätungen minimiert werden, heißt es vom Konzern.

Die DB nutzt KI auch in der Instandhaltung. Ziel ist eine flächendeckend zustandsbasierte Wartung der Züge. Mit Hilfe von KI-Verfahren werden Kamerabilder oder Sensordaten automatisiert ausgewertet, um den konkreten Instandhaltungsbedarf zu ermitteln. Das entlaste die Mitarbeiter und verringere die Zeit, in der beispielsweise das Dach eines ICE inspiziert wird, von mehreren Stunden auf wenige Minuten. Weitere Projekte zielen auf die Vorhersagbarkeit von Ausfällen: Derzeit testet die Bahn zum Beispiel KI-Verfahren, um den Materialbedarf in den Werken oder den richtigen Zeitpunkt für die Wartung oder den Austausch von Radsätzen vorherzusagen. Das steigert die Fahrzeugverfügbarkeit weiter. Die DB wird die Technologie künftig in mehreren ICE-Werken nutzen. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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