Drei-Stufen-Konzept für Breisgau-S-Bahn

Zugausfälle und zu geringe Kapazitäten auf der Breisgau-S-Bahn sollen durch ein Drei-Stufen-Konzept schrittweise verringert werden.

Mit Ersatzfahrzeugen, mittelfristig zusätzlichen Fahrzeugen und langfristig einer gänzlich neuen Fahrzeugflotte soll der Betrieb bei der Breisgau-S-Bahn stabilisiert und künftig neu aufgestellt werden. DB Regio hat mit dem Land Baden-Württemberg und dem Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) in der gemeinsamen Zukunftskommission eine kurz-, mittel- und langfristige Strategie für einen zuverlässigen Fahrzeugeinsatz auf der Breisgau-S-Bahn vereinbart.

Seit Monaten weisen die Fahrzeuge auf den von DB Regio betriebenen Strecken von Breisach/Endingen nach Villingen/Seebrugg einen erhöhten Verschleiß bei den Radsätzen auf. Deshalb hat die Werkstatt in Freiburg mit einem erhöhten Instandhaltungsaufwand zu kämpfen. Hersteller und DB Regio analysieren gemeinsam den erhöhten Radverschleiß. Land und DB haben dazu ein Drei-Stufen-Konzept zum Fahrzeugeinsatz vorgestellt. In der ersten Stufe setzt DB Regio in Abstimmung mit dem Land bereits Ersatzfahrzeuge aus Baden-Württemberg ein. So fährt ein fünfteiliges Fahrzeug aus dem Raum Karlsruhe zwischen Freiburg und Villingen und ein weiteres aus dem Ammertal pendelt zwischen Seebrugg und Titisee. Seit Anfang Mai pendeln von der SWEG angemietete Dieseltriebwagen zwischen Endingen und Gottenheim. Das hat zur Folge, dass die Fahrgäste auf dem Weg nach Freiburg für eine befristete Zeit in Gottenheim umsteigen müssen. Dadurch wird es möglich, dass die Züge auf der Hauptlinie mit verbesserter Kapazität verkehren können. Ziel von DB Regio ist es, den Instandhaltungsstau weiter abzubauen und möglichst schnell, spätestens aber zum Ende der Sommerferien wieder die gesamte Flotte im Einsatz zu haben und die bestellten Kapazitäten anzubieten.

In Stufe zwei ist ab Anfang 2026 geplant, auf der Breisgau-S-Bahn Ost-West mit weiteren Ersatzfahrzeugen den Betrieb zu stabilisieren und zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Die zusätzlichen Züge werden statt der Bestandsflotte auf der langen Linie zwischen Freiburg und Villingen eingesetzt. Dadurch können die Kapazitäten im Kernraum Freiburg aufgestockt werden. In Stufe drei sollen mit dem Auslaufen des Verkehrsvertrags der Breisgau-S-Bahn Ost-West im Juni 2032 anschließend in diesem Netz neue Fahrzeuge aus der sogenannten Plattformausschreibung des Landes zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um neu zu beschaffende elektrische- und auch batterieelektrische Triebwagen, die auch für den Einsatz nach Frankreich tauglich gemacht werden können. Damit könnte Mulhouse, aber auch Colmar in das S-Bahn-Netz integriert werden. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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