Industriepolitik: Französische Branchenakteure intensivieren die Zusammenarbeit mit den USA

Ungeachtet dessen baut die französische Nahverkehrsbranche ihre Beziehungen in die USA aus. Die Kooperation mit dem US-Verband APTA soll unter anderem die Marktposition der Verkehrskonzerne Keolis, Transdev und RATP Dev festigen und fördern. Schon jetzt arbeiten die Spitzenverbände der französischen Aufgabenträger (GART) und der Verkehrsunternehmen (UTP) eng zusammen, wenn es um die „Förderung des nachhaltigen Verkehrs“ geht.

Diese Zusammenarbeit haben Besteller und Ersteller sogar formalisiert, im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft „öffentlicher Verkehr“ oder Groupement d‘intérêt économique (GIE) „Objectif transport public“. Die GIE gehört zu den Ausrichtern des im zweijährigen Turnus veranstalteten Salons des Transports Publics.

Ihre diesjährige Kongressmesse haben GART und UTP nun dazu genutzt, einen Partnerschaftsvertrag mit der American Public Transport Association (APTA) unter Dach und Fach zu bringen. Vorrangig geht es darum, Know-how zu Veranstaltungen zu teilen und sich gegenseitig bei der Besucher- und Ausstellerwerbung zu unterstützen, wie APTA-Vizepräsident Doran Barnes sowie der OB von Annecy und GART-Vorstand Jean-Luc Rigaut sowie der UTP-Präsident und Keolis-Chef Jean-Pierre Farandou am 15. Juni in Paris am Rande der Vertragsunterzeichnung deutlich machten. Barnes wies gegenüber dem „NaNa-Brief“ darauf hin, dass auf den US-Wettbewerbsmärkten lediglich sechs Konzerne aktiv sind: die einheimische MV Transportation (16.000 Beschäftigte), die britischen Konzerne National Express und First-Group sowie die drei genannten französischen Anbieter.

Im Hauptberuf ist der APTA-Vizepräsident Geschäftsführer von Foothill Transit im Bezirk Los Angeles. Geschäftlich pflege diese Regiegesellschaft enge Beziehungen zu zwei französischen Anbietern, sagte Barnes. „Etwa die Hälfte unserer Busleistungen haben wir an Transdev vergeben, und bei den Behindertenverkehren arbeiten wir mit Keolis zusammen.“ (NaNa Brief / msa)