Insolvenzverwalter vermeidet Prognose zur Touring-Zukunft

Die Kanzlei Jaffé ist bei Insolvenzen im Verkehrsbereich nicht unbekannt: Das Verfahren des Busherstellers bei Viseon wurde hier ebenso betreut wie das des Geraer Verkehrsbetriebes (GVB). Und nun geht es um die Deutsche Touring GmbH. Die DTG hat für März noch Löhne, Gehälter und Sozialversicherungsbeiträge gezahlt und dann selbst den Insolvenzantrag gestellt.

Rechtsanwalt Miguel Grosser ist vom Frankfurter Amtsgericht mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung betraut. Er hat mit den diversen Poolpartnern (also den Mitkonzessionären und Betriebsführern) eine erste Einigung erzielt.

Dadurch sind nach Angaben des Anwalts der Vertrieb, „die reibungslose Fortführung einer Vielzahl von Buslinien“ sowie insbesondere die Bewirtschaftung der Fernbusstationen ZOB Hannover und SAB Stuttgart-Flughafen gewährleistet.

Grosser berichtet von ersten Kontakten zu potenziellen Interessenten. „Ich kann aber noch keine Prognose abgegeben, ob und in welcher Form es gelingen kann, die Deutsche Touring zu erhalten“, ergänzte der Anwalt.

Die Touring wolle sich jedenfalls durch „eine Sanierung im Insolvenzverfahren … neu aufstellen, um auch künftig in der von einem aggressiven Preiswettbewerb gekennzeichneten Branche weiter bestehen zu können“. 2016 setzte die Touring nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters 32,1 Mio. EUR um, die Gruppe insgesamt 42,8 Mio. Euro. Laut Geschäftsbericht belief sich der Umsatz 2014 noch auf 49,3 Mio. EUR. Vor Jahresfrist beschlossen die DTG-Gesellschafter einen Kapitalschnitt, um sich einen Teil der hohen Barreserve steuerfrei auszahlen zulassen, danach verließ Geschäftsführer Frank Zehle die DTG. (msa/NaNa Brief)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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