Lösungen für die Mobilitätswende

Frank Gäfgen (l.), Geschäftsführer für Mobilität der Stadtwerke Münster, und Joachim Künzel (r.), Geschäftsführer Nahverkehr Westfalen-Lippe, informierten über ihre MaaS-Projekte; Foto: NWL/Stadtwerke Münster

Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und die Stadtwerke Münster treiben die Digitalisierung im Nahverkehr voran.

Joachim Künzel, Geschäftsführer des NWL, und Frank Gäfgen, Geschäftsführer für Mobilität der Stadtwerke Münster erläutern: „Digitalisierung ist ein wichtiger Teil der Mobilitätswende: Sie macht Fahrgästen den Einstieg in den klimaschonenden Nahverkehr einfach. Dazu gehört aber mehr als nur die Nutzung von Bus und Bahn. Mit On-Demand-Shuttles, Carsharing, Leihrädern oder E-Scootern gibt es immer mehr ergänzende Möglichkeiten, Wege ohne das eigene Auto zurückzulegen.“ Wie die digitale Vernetzung gelingen kann, zeigten zwei sich ergänzende Vorhaben: Der NWL baut eine Westfälische Mobilitätsplattform (WMP) auf, die multimodale Mobilitätsdaten zur Verfügung stellt und von der künftig alle angeschlossenen Partner Daten beziehen können, um Auskünfte in Echtzeit anzubieten. Die WMP gewährleiste damit innerhalb von „Mobility-as-a-Service“ (MaaS) die Datenbündelung in Nordrhein-Westfalen. Die Stadtwerke Münster entwickeln eine Fahrgast-App, die eine gemeinsame Planung, Buchung und Bezahlung von Fahrten mit Bussen, Bahnen, dem On-Demand- System LOOPmünster, Carsharing, E- Scootern und weiteren Mobilitätsanbietern ermöglicht.

Mit der multimodalen und gleichzeitig für weitere Verkehrsanbieter offenen WMP will der NWL die Grundlage für hochwertige Information sowie eine nahtlose Durchbuchbarkeit von Verkehrsmitteln entlang der Wegekette schaffen. Diese Informationen werden dann auch auf die Landes- und Bundesebene transferiert, sodass die Plattform für die Region Westfalen-Lippe integrativer Bestandteil des MaaSProgramms ist. Künzel: „Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Arbeit der Mobilitätsunternehmen vor Ort so leicht wie möglich zu machen. Sie kennen die Fahrgäste und deren Bedürfnisse am besten – daher ist die beste Fahrgastinformation immer lokal gesteuert. Aber die dafür notwendigen Daten sind für alle Anwendungen gleich, daher stellen wir sie zentral bereit.“

Die Stadtwerke und der NWL haben bereits mit der Umsetzung der Projekte begonnen. Noch vor Ende des Jahres soll die App für die Münsteraner Fahrgäste zum Download bereitstehen. Das NRW-Verkehrsministerium fördert das Vorhaben in Münster mit 844.000 Euro, an den NWL gehen 783.000 Euro. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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