Neuer BDO-Präsident gesucht

Am 7. November kommen die BDO-Delegierten turnusmäßig zu ihrer Herbsttagung zusammen. Nach dem Rücktritt von Verbandspräsident Wolfgang Steinbrück steht diesmal außerplanmäßig die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin auf der Tagesordnung.

Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) wird auf drei Jahre gewählt. Die letzte Wahl erfolgte im Herbst 2016. Amtsinhaber Wolfgang Steinbrück wurde für drei Jahre im Amt bestätigt. Seit 2005 hatte er die Mittelstandsvereinigung geführt. Am vergangenen Dienstag ist er vorzeitig zurückgetreten.

Tags darauf hat das Amtsgericht Erfurt für seinen als Einzelfirma geführten Omnibusbetrieb mit Reisebüro mit Sitz in Gotha das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet (Az. 177 IN 367/1). Der Erfurter Rechtsanwalt Dirk Götze wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Steinbrück hinterlässt große Fußstapfen. So betonte VDV-Präsident Jürgen Fenske die „jahrelange, intensive und äußert kollegiale Zusammenarbeit“ mit dem BDO-Präsidenten. „Ich kann und will die Ereignisse, die dazu geführt haben, dass er sich zu diesem Schritt gezwungen sieht, aus der Distanz nicht beurteilen. Aber ich kenne und schätze den Menschen und Unternehmer Wolfgang Steinbrück als fairen und aufrechten Verhandlungspartner und danke ihm für die gemeinsame, erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre und wünsche ihm die nötige Kraft für die anstehenden Herausforderungen.“

Stellvertretend für den gesamten Vorstand brachte BDO-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard das Bedauern über den Steinbrück-Rücktritt zum Ausdruck. „Er war in den zurückliegenden Jahren mit seinem Engagement sowie seiner Ausstrahlung ein hervorragender Fürsprecher und Vertreter für die Branche. Sie dankte ihm für seinen großen Einsatz und seine Tatkraft ganz herzlich. Anders als VDV-Repräsentant Fenske verwies BDO-Funktionärin Leonard aber auch kritisch auf die Umstände, die den Rücktritt notwendig gemacht hätten: ausstehende Zahlungen an den Familienbetrieb. „Die Abläufe im thüringischen Gotha stehen dabei stellvertretend für eine aktuelle Tendenz im Busverkehr in Deutschland, bei der gesunde privatwirtschaftliche Unternehmen grundlos vom Markt gedrängt und gut funktionierende Strukturen vor Ort zerstört werden“, beklagte Leonard und fügte hinzu: „Oftmals ist damit auf Seiten von Städten und Gemeinden das Ziel verbunden, den Wettbewerb vor Ort zu unterbinden und öffentliche Unternehmen in eigener Hand mit Aufträgen zu versorgen.“

Wer kann, wer wird Steinbrücks Nachfolger werden? „Wählbar sind die Mitglieder des BDO-Präsidiums und des Vorstands“, erläutert Leonard. (msa/NaNa Brief)

Den gesamten Beitrag lesen Abonnenten im NaNa Brief 39+40/17 vom 26.09.2017.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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