ÖPNV-Beschäftigte: Kaum Infektionen

Unter anderem mit der Kampagne #besserweiter wird mit der Unterstützung Prominenter – das Foto zeigt Collien Ulmen-Fernandes – für den ÖPNV geworben; Foto: VDV

Laut einer Umfrage des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gibt es unter den ÖPNV-Mitarbeitern nur eine sehr geringe Zahl an Corona-Infektionen.

Dem Verband liegen inzwischen Rückmeldungen von 94 Nahverkehrsunternehmen aus ganz Deutschland vor. Bei den dort fast 80.000 Beschäftigten gibt es seit Beginn der Pandemie insgesamt 233 bestätigte Corona-Infektionen. Das entspricht einer Quote von 0,29 Prozent, der bundesweite Wert in der Gesamtbevölkerung liegt mit 0,54 Prozent (Stand: 27. 10.2020) fast doppelt so hoch. „Dieses Ergebnis untermauert sehr eindeutig das, was diverse nationale und internationale wissenschaftliche Untersuchungen und unabhängige Experten bereits festgestellt haben: Der ÖPNV ist kein Corona-Hotspot, die Ansteckungsgefahr im öffentlichen Nahverkehr ist äußerst gering. Es zeigt zudem, dass die im ÖPNV ergriffenen Maßnahmen wie Maskenpflicht, regelmäßiges und umfangreiches Lüften der Fahrzeuge und intensivere Reinigung erfolgreich zur Eindämmung des Coronavirus beitragen“, betont VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Unter den 94 Unternehmen, die sich bislang an der Umfrage beteiligt haben, sind sowohl Groß- und Mittelstädte aus Ballungsräumen als auch kleinere Unternehmen aus eher ländlichen Gebieten. Die Ergebnisse sind laut VDV daher repräsentativ und aussagekräftig für die gesamte Branche. Der Verband hat dabei nicht nur nach der Gesamtzahl der Infektionen in den Unternehmen gefragt, sondern auch aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Berufsgruppen. Dabei stehen besonders die Beschäftigten im Fokus, die im Rahmen ihrer Tätigkeit direkten Kundenkontakt haben. Dazu zählen Fahrausweisprüfer, Service- und Sicherheitspersonal mit Kundenkontakt und Fahrpersonal, insbesondere Busfahrer.

Wortmann erläutert: „In diesen Berufsgruppen vermutet man aufgrund des täglich mehrstündigen Aufenthalts in den Fahrzeugen und durch den Kontakt mit Fahrgästen natürlich erhöhte Infektionsrisiken, aber das konnte durch die Umfrage nicht bestätigt werden. Im Gegenteil: Bei den Kontrolleuren und beim Sicherheitspersonal haben wir bislang einen gemeldeten Corona-Fall. Beim Servicepersonal mit Kundenkontakt, also zum Beispiel in den Kundencentern, liegt die Quote der Infizierten bei 1,05 Prozent.“ Bei allen Fahrberufen insgesamt liege die Quote bei 0,39 Prozent.

Der VDV hat bei seinen Mitgliedsunternehmen auch abgefragt, wo die Beschäftigten sich angesteckt haben. Das Ergebnis: Nur neun der 233 bestätigten Corona-Infektionen sind nachweislich während des Dienstes erfolgt. 132 Beschäftigte haben sich außerhalb des Dienstes angesteckt, bei den übrigen 92 Fällen ist der Ansteckungsort nicht eindeutig nachzuweisen. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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