Rettungsschirm gespannt lassen

Die vierte Pandemiewelle bremst die Verkehrsunternehmen bei der Fahrgastrückgewinnung aus; Foto: VRR/Dennis Stratmann

Das Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) weist darauf hin, dass die Bus- und Bahnunternehmen aufgrund der laufenden vierten Corona-Infektionswelle auch im kommenden Jahr mit Einnahmerückgängen in Milliardenhöhe rechnen müssen.

Der Verband fordert daher von Bund und Ländern, den Rettungsschirm zur finanziellen Unterstützung der Branche weiterhin aufgespannt zu lassen, um die prognostizierten Verluste in Höhe von 1,5 bis 1,7 Mrd Euro auszugleichen. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Die vierte Corona-Welle rollt und damit ist klar, dass die finanzielle Situation der Verkehrsunternehmen auch im kommenden Jahr angespannt bleiben wird. Wir sind auf einem guten Weg, um die Fahrgäste in Busse und Bahnen zurückzuholen.“ Mit derzeit stark steigenden Inzidenzen und den damit verbundenen Einschränkungen werde die weitere Fahrgastrückgewinnung aber ausgebremst.

Experten gingen davon aus, dass die Pandemie frühestens im kommenden Frühjahr oder Sommer endgültig eingedämmt sei. „Die Verkehrsunternehmen benötigen daher dringend eine finanzielle Lösung für die anhaltenden Verluste.” Wenn man davon ausgehe, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten bei den derzeit 70 bis 80 Prozent der üblichen Fahrgastzahlen bleibt oder sogar wieder leicht sinkt, fehlten der Branche 2022 die oben genannten Beträge an Fahrgeldeinnahmen. Dafür werde eine Lösung gebraucht.

Es gibt laut VDV-Präsidium einen gesellschaftlichen Konsens, dass dem ÖPNV eine zentrale Aufgabe beim Klimaschutz im Verkehr zugedacht ist. Ein starkes ÖPNV-Angebot sei dafür Voraussetzung. Wolff: „Wenn aber die Verluste für die Branche unverschuldet in die Milliarden gehen, dann drohen am Ende sogar Angebotseinschränkungen im Nahverkehr.” Das dürfe nicht passieren. (mab)

Unternehmen & Märkte
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn