SSB: Ausgleichsbedarf steigt deutlich

Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2018 der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) beträgt –34,3 Mio Euro. Es übersteigt damit den Planungswert von –26,3 Mio Euro um 8 Mio Euro.

Im April 2019 hatte der SSB-Vorstand dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass das geplante Jahresergebnis 2018 überschritten werde. Noch im Dezember 2018 war berichtet worden, das wirtschaftliche Ergebnis der SSB liege im Plan. In das Jahresergebnis sind zum Zeitpunkt der Planung nicht bekannte Belastungen im Bereich des Personalaufwands und betriebliche Aufwendungen eingeflossen. Im November 2018 erlaubte der Zwischenstand den Schluss, dass das Planergebnis dennoch erreicht werden würde, teilt das Unternehmen mit. Eine erst danach realisierte unerwartet hohe Ausschöpfung geplanter Materialaufwände zum Jahresende verringerte die Ausgleichsmöglichkeiten dann jedoch kurzfristig und deutlich, woraufhin das Defizit höher als geplant ausfiel.

Der Vorstand „identifizierte Verbesserungsbedarf in der Ergebnissteuerung“, hat bereits erste Maßnahmen umgesetzt und den Aufsichtsrat über diese Schritte informiert. Dieser stimmte dem Abschluss zu. Der Stuttgarter Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der SSB, Fritz Kuhn: „Ich habe den Vorstand der SSB bereits im März aufgefordert, unverzüglich zu handeln und Maßnahmen zur deutlichen Verbesserung der Controlling-Prozesse einzuleiten. Wichtig ist jetzt eine möglichst vernünftige, realistische und präzise Planung der nächsten Jahre.“ Man müsse sich Gedanken machen, wie mit dem steigenden Finanzbedarf der SSB in den kommenden Jahren umgegangen werden könne.

„Wir wollen und sollen den Nahverkehr für die Stuttgarter innovativ und ökonomisch wie ökologisch sinnvoll weiter ausbauen und müssen gleichzeitig den Kern des bestehenden Nahverkehrsnetzes instand halten. Das System kommt in die Jahre, wir müssen zusätzlich auch grunderneuern“, führt SSB-Arbeitsdirektorin Sabine Groner-Weber aus. Mehr Nahverkehr heiße mehr Mitarbeiter, mehr Fahrzeuge, mehr Infrastruktur und Unterhalt. Es gebe also derzeit und auch in den kommenden Jahren mehr Finanzierungsbedarf, unterstreicht der Technische Vorstand Thomas Moser. Die vom Stadtrat verabschiedeten Sondermittel für die Erneuerung der Zahnradbahnwagen, den Bau des vierten Stadtbahnbetriebshofs und die Stadtbahn-Neubeschaffung sind laut SSB eine große Unterstützung. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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