Studie zu Ausbau des Nahverkehrs

Die baden-württembergischen Verkehrsunternehmen haben Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) eine Studie vorgestellt, mit welchen konkreten Maßnahmen die Verkehrsziele der Landesregierung erreicht werden können.

Alexander Pischon, Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Wir wollen in einer Situation des Sanierungsstaus die Infrastruktur und das Angebot bei Bus und Bahn erheblich ausbauen. Dabei müssen wir zunächst das Bestehende grunderneuern, barrierefrei gestalten sowie modernisieren und elektrifizieren. Hierfür allein veranschlagen wir für die nächsten zehn Jahre zusätzliche Kosten von rund 690 Mio Euro jährlich.“ Parallel dazu erfolge der Ausbau. Der VDV ist der Überzeugung, dass der Umfang der bereits vorgesehenen finanziellen Mittel für das Erreichen der gesteckten Ziele nicht ausreicht.

Daraus ergeben sich für die Verkehrsunternehmen konkrete Herausforderungen. Die Studie des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart leitet aus den politischen Zielen des Landes – im Abgleich mit der derzeitigen Nahverkehrssituation – zunächst die Maßnahmen ab, die für eine Grunderneuerung der bestehenden Systeme bei Bus und Bahn notwendig sind und bewertet diese finanziell. Die Autoren ergänzen ihre Berechnungen im zweiten Schritt mit den erforderlichen Ausbaumaßnahmen in der Stadt und auf dem Land und gleichen die notwendigen Kosten mit den bereits bereitgestellten Budgets aus Bund und Land ab. Pischon resümiert: „Für den Angebotsausbau bei der Bahn, im städtischen Nahverkehr und im regionalen Busverkehr werden wir, abzüglich der Fahrgeldeinnahmen, Gelder für zusätzliche Fahrzeuge und steigende Betriebskosten in Höhe von rund 470 Mio Euro jährlich benötigen.“ Für den erforderlichen Infrastrukturausbau zur Verdoppelung des ÖPNV-Angebots bis 2030 geht die Studie von weiteren 500 Mio Euro jährlich aus.

In der Studie betrachtet und teilweise bereits umgesetzt wurden auch Fahrpreis-Maßnahmen von rund 350 Mio Euro. Zudem thematisieren die Autoren die Engpässe beim Bau-, Fahr- und Planungspersonal. Das vorgeschlagene Paket hat ein Gesamtvolumen von rund 2 Mrd Euro jährlich. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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