Transdev wittert Morgenluft

Die DB will ihre Expansionstochter Arriva teilprivatisieren, womöglich an die Börse bringen

und breit streuen.

Bei Veolia gab es mal einen ähnlichen Plan. Aber er ging nicht auf, und Transdev und damit der französische Staat sprang als Retter in der Not ein. Doch auch ohne Börsengang geht es Veolia bzw. Transdev wieder besser, man wittert Morgenluft.

Der Versorgungskonzern Veolia hat Aktionären wie Mitarbeitern vergangenen Mittwoch ein gutes Quartalsergebnis präsentiert, trotz einer gesamtwirtschaftlich schwierigen Lage. Unter anderem ist es Veolia gelungen, seine Verschuldung zurückzuführen. Der mit dem Staatsfonds Caisse des Dépôts et Consignations (CDC) gemeinsam gehaltenen Verkehrsbeteiligung Transdev hat man zum Beispiel ein Darlehen zurückgezahlt – in Höhe von 345 Mio. EUR.

Das erhöht dort die Spielräume. Auch sonst macht Transdev in Optimismus. Die 2015-er Zahlen zeigten, dass der Konzern wieder auf einem festen und sicheren Grund stehe, sagte Konzernchef Jean-Marc Janaillac unlängst bei der Vorstellung des Jahresberichts. Die wirtschaftliche Erholung schreitet nach seinen Worten weiter voran.

Erstmals seit der Fusion von „Transdev alt“ im Jahr 2011 mit Veolia Transport zu „Transdev neu“ ist der Gesamtumsatz nicht gesunken, sondern mit 6,6 Mrd. EUR konstant geblieben. Ein Grund waren Verkäufe von Filialen, der Rückzug aus Märkten wie Israel oder Norwegen, aber auch der Verzicht auf wenig lukrative Verträge. Geholfen haben zugegebenermaßen auch günstige Wechselkurse.

Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) hat sogar um 15 % zugelegt, wenn auch weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Ende 2015 lag es bei 146 Mio. EUR. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert erst bei 107 Mio. EUR. Zum Vergleich: DB Fernverkehr machte im vergangenen Jahr 3,8 Mrd. EUR Umsatz, fuhr aber – trotz Problemen - immer noch 487 Mio. EUR an EBITDA ein.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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