Welcher Mittelständler wird als nächstes übernommen?

Der MET-Gruppe genügen ihre bisherigen Aktivitäten in der Eifel, der Pfalz und im RMV noch nicht. Mit 8,3 Mio. GBP (9,5 Mio. EUR) an frischem Kapital versetzt der BGF-Fonds der britischen Großbanken den MET-Gründer David Leeder in die Lage, „etablierte Regionalbusunternehmen“ zu kaufen.

Bolt on regional bus operators“, lautet die entsprechende Phrase in der gemeinsamen Medienmitteilung von Metropolitan European Transport (MET) und Business Growth Fund (BGF). Infolge des Strukturwandels in der mittelständischen Busunternehmerschaft böten sich gute Chancen für Zukäufe, sagte MET-Geschäftsführer David Leeder.

Außerdem würden immer mehr Aufgabenträger Leistungen in den Wettbewerb geben. Die BGF-Millionen sollen daher außerdem dazu dienen, MET für Ausschreibungen den Rücken zu stärken. BGF hat sich bei MET im Wege einer Kapitalerhöhung eingekauft.

Hinter diesem Fonds stehen fünf britische Großbanken: Barclays, HSBC, Lloyds, RBS und Standard Chartered. Über BGF investieren sie langfristig in mittelständisch geprägte Betriebe. Die Kandidaten müssen sich bereits aus eigener Kraft ein großes Umsatzwachstum erarbeitet haben, außerdem ambitionierte Wachstumsziele verfolgen. Gleichzeitig sollen sie aber bei den Plänen für ihre Geschäftsentwicklung auf dem Teppich bleiben. Zum BGF-Portfolio gehören Bars, Baugeschäfte, Brillenhändler, aber auch ein Versandhändler oder Fitnessstudios. Nicht zwingend, aber durchaus willkommen ist es dem Investor, wenn seine Beteiligungen den Sprung an die Börse schaffen. Mit einer Investitionssumme von 8,3 Mio. GBP gehört MET zu den Schwergewichten im BGF-Portfolio. Der MET-Umsatz liegt nach BGF-Angaben „zwischen 5 und 10 Mio. GBP“. Mit der Filiale Tücks ist MET bislang in der Eifel und im Kölner Raum tätig, mit BRH Viabus in der Pfalz und im RMV. Bis zur Liquidierung gehörte auch der Fernbuspionier Publicexpress (PX) zur MET-Gruppe.

Für MET ist es bereits der dritte Anlauf mit externen Investoren. Die Gründer um David Leeder, Guy Houston, Iain Lanaghan und Wolfgang Meyer hatten 2011 zunächst den Marwyn-Fonds gewonnen. Der aber stieg im Jahre 2015 aus so kam eine Gruppe ungenannter vermögender Geldgeber ins Spiel. Sie steckten 2,7 Mio. GBP in MET, voller Zuversicht, dass der sich weiter öffnende Linien-,Werks- und Schülerverkehr in Deutschland gute Renditen abwirft.

Im Jahr 2017 übernimmt MET neue Verkehrsverträge im Volumen von 2,5 Mio. Nkm/a, in etwa so viel, wie an Bestandsverkehren in die Ausschreibung gingen. (msa/NaNa Brief)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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